Am vergangenen Donnerstag (8. Juni 2023) feierten die Eichendorfer Katholiken das „Hochfest des Leibes und Blutes Christi“, wie das Fronleichnamsfest eigentlich heißt (im Althochdeutschen steht "fron" für "Herr" und "lichnam" für "Leib").
Genau am 60. Tag nach Ostern wird eine — auf den ersten Blick — kleine unscheinbare Oblate durch die Straßen getragen. Doch für gläubige Katholiken wird diese Hostie durch die Wandlung im Gottesdienst zum “Leib Christi”.
Feierlicher Gottesdienst mit festlicher Musik
So eröffnete Pater Joshy Kanjirathamkunnel MI Punkt 9.00 Uhr früh in der Pfarrkirche St. Martin den feierlichen Gottesdienst, den der Musikalische Verein Eichendorf unter der Leitung von Iris Wunderlich — mit Lydia Schropp an der Orgel und Rita Haberl an der Gitarre — kraftvoll musikalisch gestaltete. Besonders freute sich der Eichendorfer Pfarrer, dass auch Kinder und Jugendliche den Gottesdienst mitfeierten.
„Im gebrochenen Brot berührt Gott die Welt!"
Nach den Kyrie-Rufen, dem Gloria, der Lesung und dem Evangelium brachte Pater Joshy die Gottesdienstbesucher — wie gewohnt in kurzer und prägnanter Weise — zum Nachdenken: „Im gebrochenen Brot berührt Gott die Welt! Jesus wurde am Kreuz für uns gebrochen. Er kann auch die Brüche in Deinem Leben und in meinem Leben heil werden lassen!“, so der Geistliche.
Eucharistie als „Quelle und der Höhepunkt“ kirchlichen Lebens
Anstelle der Fürbitten trug Pfarreisprecher Matthias Maier nach dem gemeinsamen Glaubensbekenntnis einen passenden meditativen Text vor, ehe gemeinsam Eucharistie gefeiert wurde, was laut dem Zweiten Vatikanischen Konzil „Quelle und Höhepunkt“ allen kirchlichen Lebens darstellt. Anschließend übertrug Pater Joshy die gewandelte Hostie in die Monstranz. Vier kräftige Burschen der KLJB Eichendorf-Pitzling übernahmen die ehrenvolle Aufgabe, den „Himmel“ zu tragen.
Altäre und Häuser waren festlich geschmückt
Bevor sich die Gottesdiensteilnehmerinnen und ‑teilnehmer — nach der Bekanntgabe der Prozessionsordnung durch Matthias Maier — am Kirchenvorplatz entlang des Marktplatzes zum Kirchenzug formierten, stimmte Gesamt-Pfarrgemeinderatsvorsitzender Franz Ratzisberger mit ein paar Informationen auf die Prozession und deren würdigen Ablauf ein. Viele fleißige Helferinnen und Helfer hatten schon früh am Morgen die vier Altäre aufgebaut und geschmückt bzw. die Tage zuvor die Plätze und Straßen dafür auf Vordermann bzw. ‑frau gebracht und die Häuser beflaggt.
Prozession mit Gebet und Glockengeläut
Während der Eichendorfer Mesner Hans Held die Kirchenglocken läutete, setzte sich der Zug zum ersten Altar, der am Marktplatz vor dem Anwesen der Familie Sträußl aufgebaut worden war, in Bewegung. Der zweite Altar befand sich beim Seniorenheim St. Martin in der Landauer Straße, der dritte vor dem Parkplatz der VR-Bank am Oberanger und der vierte an der Mariensäule.
Vereine und Gremien nahmen am Prozessionszug teil
Die Spitze des Zuges bildeten drei Ministranten mit Weihrauch und dem bronzenen Vortragkreuz. Ihnen schlossen sich die Abordnungen der KLJB Eichendorf-Pitzling, des KDFB Eichendorf, der Freiwilligen Feuerwehr Eichendorf und die Kinder an, die für den „Prangertag“ Blüten gesammelt hatten, um sie zur Ehre Jesu an den Altären zu streuen. Nach den übrigen Ministranten und den drei teilnehmenden Erstkommunionkindern, die von Gemeindereferentin Gertraud Dickgießer begleitet wurden, folgte — von Pater Joshy in der Monstranz getragen — der Leib Christi unter dem prunkvollen Prozessionsbaldachin. Als Vorbeter während der Prozession fungierte Franz Ratzisberger. Matthias Maier sorgte als Lautsprecherträger für eine hervorragende Beschallung. An Pfarrgemeinderat und Kirchenverwaltung schlossen sich die Abordnung des Musikalischen Vereins und das weitere Volk Gottes an. Besonders feierlich war die Prozession auch durch die Teilnahme der Fahnenabordnungen des Frauenbundes, der Landjugend, der Freiwilligen Feuerwehr Eichendorf und des Musikalischen Vereins.
„Großer Gott, wir loben Dich!“ zum Abschluss
An jedem der vier festlich geschmückten Altäre wurde die Frohe Botschaft verkündet, gemeinsam Fürbitte gehalten, vom Musikalischen Verein gesungen und abschließend mit dem Allerheiligsten der Segen gespendet. Wieder in der Pfarrkirche angekommen, spendete Pater Joshy noch den feierlichen Schlusssegen und bedankte sich bei allen, die zum Gelingen des Hochfestes beigetragen hatten, so dankte er besonders auch den Kameradinnen und Kameraden der Eichendorfer Feuerwehr, die für die Straßensperrung und die Umleitung des Straßenverkehrs Sorge trugen. Zum Schluss des Gottesdienstes wurde gemeinsam das „Großer Gott, wir loben Dich!“ angestimmt.
Bericht und Fotos: Ulrich Altmann