Was ist ein Sakrament?

In dem Wort Sakra­ment steckt das latei­ni­sche Wort sacer, das heißt hei­lig. Wir alle ken­nen die Rede­wen­dung ​„Das ist mir hei­lig!“ Wir sagen das, wenn uns etwas viel bedeu­tet, wenn uns etwas enorm wich­tig ist. Im christ­li­chen Sinn bedeu­tet hei­lig, dass jemand oder etwas in Bezie­hung mit Gott steht. Sakra­men­te beglei­ten uns ein Leben lang. In allen wich­ti­gen Pha­sen unse­res Lebens hel­fen sie uns, Got­tes Nähe und Bei­stand zu erle­ben und in Bezie­hung mit Gott zu bleiben.

In der jüdisch-chris­t­­li­chen Tra­di­ti­on kommt der Sie­ben­zahl seit jeher eine gro­ße Bedeu­tung zu, man den­ke bei­spiels­wei­se an die sie­ben Schöp­fungs­ta­ge. Im Chris­ten­tum wird die Sie­ben häu­fig als Sum­me aus der Drei und der Vier gedeu­tet. Drei steht für das gött­li­che Wir­ken (Gott Vater, Sohn und Hei­li­ger Geist, Jesus steht am drit­ten Tag von den Toten auf) und vier sym­bo­li­siert das Welt­li­che (vier Ele­men­te, vier Him­mels­rich­tun­gen). Sie­ben steht also für etwas All­um­fas­sen­des, für etwas Voll­kom­me­nes. In der römisch-katho­­li­­schen Kir­che gibt es fol­gen­de Sakramente:

• Tau­fe
• Fir­mung
• Eucha­ris­tie
• Buße und Versöhnung
• Kran­ken­sal­bung
• Ehe
• Wei­he
  

In den Sakra­men­ten wird durch eine sicht­ba­re Hand­lung auf etwas Unsicht­ba­res ver­wie­sen. Man kann sagen, dass sie die Gegen­wart Got­tes in unse­rem Leben leib­haf­tig ver­kör­pern und für uns als Men­schen wort­wört­lich spür­bar machen. Sakra­men­te sind also Zei­chen dafür, dass wir von Gott ein Leben lang gese­hen, ver­stan­den und geliebt sind.

So wie uns eine posi­ti­ve mensch­li­che Berüh­rung im Inne­ren anrührt und etwas mit uns macht, wirkt auch die Berüh­rung Got­tes durch das Sakra­ment: Sie hilft uns, uns zu ver­än­dern und zum Guten hin zu wan­deln, sie bringt uns Hei­lung und Stär­kung.
Mit Magie hat das nichts zu tun. Viel­mehr ist die spür­ba­re Ver­än­de­rung in unse­rem Inne­ren die Ant­wort auf die Zusa­ge Got­tes, dass er uns nahe ist und uns unend­lich liebt.