Die Firmlinge aus den Pfarreien Adldorf, Dornach, Eichendorf, Haid, Hartkirchen und Indersbach hatten sich in den zurückliegenden Monaten intensiv auf diesen Tag vorbereitet. In mehreren Vorbereitungstreffen machten sich Gemeindereferentin Gertraud Dickgießer und ehrenamtliche Jugendliche aus dem Pfarrverband mit den Jugendlichen auf den Weg, wobei vor allem die Gemeinschaft der Firmlinge gestärkt wurde. Außerdem gab es immer wieder die Möglichkeit, sich genauer über den Heiligen Geist und die Firmung zu informieren und auch darüber zu diskutieren. Die Firmbewerber verbrachten beispielsweise einen gemeinsamen Nachmittag mit jungen Erwachsenen und Betreuern der Jüngerschaftsschule aus dem „HomeBase Passau“. Besonders auch beim Firmwochenende in Passau wurde den Jugendlichen ein abwechslungsreiches Programm geboten. Zuletzt hatten die Firmlinge zusammen mit Pater Joshy und Gertraud Dickgießer eine Bußandacht mit Beichtgelegenheit gefeiert, bei der die Jugendlichen aufgefordert waren, ihr eigenes Leben kritisch in den Blick zu nehmen und das auch taten.
„Der Geist des Herrn ruht auf mir“
Vom heiligen Franziskus, dem Glauben und der Kirche
In seiner mitreißenden und humorvollen, aber auch nachdenklich stimmenden Predigt sprach Monsignore Striedl besonders den Firmlingen Mut zu. „Ihr alle kennt den Heiligen Franz von Assisi, der vor gut 800 Jahre in Oberitalien gelebt hat!“, stellte der Prediger einleitend fest. Dort habe es auch eine kleine Kirche gegeben, die San Damiano-Kirche. Ein baufälliges Gotteshaus, in das es den jungen und lebenslustigen Franz hineingezogen habe. Vorne im maroden Chor hing ein Kreuz. Franz habe den Eindruck gehabt, dass sich die Lippen Jesu, der dort am Kreuz hing, bewegten. Und dann soll er auf einmal die Stimme Jesu gehört haben: „Franziskus, stell mein Haus wieder her; du siehst, es ist ganz zerfallen!“ Er habe das wörtlich genommen und sich mit anderen daran gemacht, den Ort, wo sich die Gemeinde der Christen versammeln kann, wo sie Gottes Wort hört, wo sie das Mahl des Herrn feiert, wo ihre Kinder getauft und gefirmt, ihre Ehen geschlossen und ihre Toten der Barmherzigkeit Gottes empfohlen werden. Einen Ort, wo die Gemeinde Gott erfahren und mit ihm Gemeinschaft erleben soll. „Und so erleben wir es heute hier in Eichendorf, liebe Firmlinge! Heute feiert Ihr Euren Glauben an Jesus Christus und seine Kirche!“, so Striedl.
„‘s Herz im Himmel und d’ Füaß‘ auf der Erd‘!“
„Und wenn Ihr bereit seid, unsere Kirche mitzugestalten, dann gehen wir einer von Gott gesegneten Zukunft entgegen! Dann bauen wir sein Haus wieder auf!“, fuhr der sympathische Geistliche fort. Der Firmspender erzählte dann die Geschichte eines Zirkusclowns, der hoch über der Manege ein Seil spannte und alleine darüber balancierte. Die Zuschauer jubelten dem waghalsigen Akrobaten zu. Dann holte er einen Schubkarren und schrie nach unten, ob sie es ihm denn zutrauten, dass er damit zum anderen Ende des Seiles fahre. Als alle ihn dazu anfeuerten, fragte er weiter, wer sich denn nun zur Verfügung stellen würde, in den Schubkarren zu steigen, und sich von ihm damit über das Seil schieben lasse. Die Firmlinge sollten im echten Leben, so der Prediger, nicht zu denen gehören, die nur zuschauen und sich — wenn es hochkommt — nur mit negativer Kritik beteiligen. Sie sollten Christen sein, die in Kirche und Gesellschaft mit anpacken, für sich und andere Verantwortung übernehmen und zu ihrem Glauben an Jesus stehen. Getreu dem Motto des Heiligen Don Bosco: „‘s Herz im Himmel und d’ Füaß‘ auf der Erd‘!“
Firmspendung mit Handauflegung und persönlichen Worten
Nach dem Taufbekenntnis der Firmlinge legte Domprobst em. Striedl mit den Worten „Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist!“ jedem einzelnen Firmling die Hand auf und salbte jeden von ihnen mit geweihtem Chrisamöl. Der Firmspender brachte sein großes Interesse und seine aufrichtige Anerkennung für die jungen Christen zum Ausdruck, indem er mit allen Jugendlichen und ihren Paten herzliche und ermutigende Gespräche führte und Fragen stellte. Dann feierte die Gottesdienstgemeinde gemeinsam Eucharistie. Im Anschluss an die Kommunionspendung, bei der Domprobst em. Striedl, Pater Joshy und Pfarrvikar Pater Jipson von Gemeindereferentin Gertraud Dickgießer unterstützt wurden, regten Maja Cwieczek, Nico Stich und Julia Schmidt mit einigen Gedanken zum weiteren Nachdenken an und baten um den Geist der Freude, der Brüderlichkeit, der Wahrheit, des Friedens, der Tapferkeit und des Glaubens.
Ein eigens für diesen besonderen Anlass von Christiane Aigner aus dem Kinder- und Jugendchor „belle voci“ und den übrigen Chören des Pfarrverbandes arrangierter Projektchor gestaltete den Festgottesdienst auf moderne und eindrucksvolle Weise. Mit stimmungsvollem Gesang und berührender Klaviermusik wurde der Firmfeier so ein würdiger musikalischer Rahmen verliehen. Dabei sorgte Chorleiterin Christiane Aigner auch für festliche Orgelmusik. Am Ende des Gottesdienstes betonten der ehemalige Domprobst Striedl und Pater Joshy, dass sie stolz darauf seien und sich sehr darüber freuten, dass sich so viele junge Menschen durch den Empfang des Sakramentes der Firmung zu ihrem Christsein und der Gemeinschaft der Gläubigen bekannt haben.
Viele Dankesworte an alle Helferinnen und Helfer
Bevor Domprobst em. Striedl den Gläubigen zusammen mit seinen beiden Mitzelebranten den Segen Gottes zusprach, bedankten sich Sophia Birkmann und Anna Busch im Namen aller Firmlinge, ihrer Eltern und Paten ganz besonders bei ihm für die Spendung des Firmsakraments, auch für seinen damaligen Besuch und die gemeinsame Feier des Gottesdienstes beim Firmwochenende, und drückten dies mit einem Geschenk an ihn aus. Weiter sprachen sie Pater Joshy, Pater Jipson und Gertraud Dickgießer, dem Jugendausschuss, besonders den ehrenamtlichen Helfern bei der Firmvorbereitung, also Magdalena Brunner, Gerhard und Thomas Ebner, Lukas Salzberger, Maria Schraufnagl, dem Projektchor unter der Leitung von Christiane Aigner, der Mesnerin Stephanie Altmann und ihrer Familie, den Ministranten aus dem ganzen Pfarrverband sowie den engagierten Pfarrgemeinderatsmitgliedern ihren Dank aus. Franz Ratzisberger schloss sich den Dankesworten an. Nach dem gemeinsam intonierten „Großer Gott, wir loben Dich!“ waren die frisch Gefirmten mit ihren Familien noch zu einem vom Gesamtpfarrgemeinderat organisierten Sektempfang ins Pfarrzentrum eingeladen.