Am vergangenen Wochenende ging die Bischöfliche Visitation im Pfarrverband Eichendorf in die nächste Phase. Alle Laien des Pfarrverbandes, denen die Zukunft der Kirche am Herzen liegt, unabhängig davon, ob sie in einem Gremium tätig sind oder nicht, waren dazu eingeladen, gemeinsam mit ihren Hauptamtlichen an der Visitationsklausur teilzunehmen.
So machten sich 33 von mehr als 4.000 Katholiken des Eichendorfer Pfarreienzusammenschlusses, darunter Pater Joshy, Pater Robert, Gemeindereferentin Gertraud Dickgießer und Pfarrsekretärin Josefine Weber, auf nach Burghausen, um sich dort im Haus der Begegnung Heilig Geist in der Spitalgasse — unweit der Salzach und der längsten Burganlage Europas gelegen -, begleitet von Gemeindereferentin Brigitta Neckermann-Lipp und Gemeindereferent Klemens Fastenmeier, Gedanken zu machen, wie es in fünf Jahren im Pfarrverband ausschauen soll, und um erste konkrete Schritte in die richtige Richtung zu unternehmen.
Beginn mit Morgenlob
Nachdem einige Klausurteilnehmer aus der Pfarrei Hartkirchen bereits am Freitagabend angereist und im Tagungshaus übernachtet hatten, stießen die restlichen Teilnehmer am Samstagmorgen hinzu. In der Heilig-Geist-Kirche startete die Gruppe aus annähernd allen Altersgruppen mit einem musikalischen Morgenlob (begleitet von Klemens Fastenmeier an der Gitarre), einem gemeinsamen Gebet um den Heiligen Geist, einer Lesung aus dem Korintherbrief, die Thomas Ebner aus Hartkirchen vortrug, und einem Segen, den Pater Joshy spendete.
Frühstück und Kennenlernrunde
So ging es — seelisch gestärkt — in den Speisesaal, wo ein reichhaltiges Frühstück für alle vorbereitet worden war. Genau richtig, um die ersten Gedanken miteinander auszutauschen. Anschließend begaben sich die Teilnehmer in den Tagungssaal St. Altmann, der genau die richtige Größe für die große Runde aufwies. Brigitte Neckermann-Lipp und Klemens Fastenmeier, die als Moderatoren zur Verfügung standen, gaben einen ersten Ausblick auf das Tagesprogramm und begannen mit mehreren Kennenlernrunden, damit besser eingeschätzt werden konnte, wo man herkommt und wo man steht.
Was beschäftigt uns?
Bei guter Stimmung war deutlich zu spüren, dass es die Teilnehmer verstanden, sich gegenseitig gut zuzuhören, und so gemeinsam die eigenen Pfarreien in den Blick zu nehmen: Was gefällt uns besonders gut im Pfarrverband? Was beschäftigt uns? Wo gibt es Entwicklungsmöglichkeiten bzw. Potential? Ernsthaft, respekt- und humorvoll ging es da zur Sache. Wie wollen wir die nächsten fünf Jahre gestalten, um die großen Herausforderungen von heute und morgen bewältigen zu können? Wie können wir Gott um seiner selbst Willen lieben? Wie kann ich Jünger Jesu werden, um dort, wo ich im Alltag stehe, sein glaubwürdiger Zeuge zu sein? Wie kann missionarischer Einsatz praktisch werden? Sind wir eine einladende Glaubensgemeinschaft und sind wir solidarisch? Sind wir eine frohe Glaubensgemeinschaft, die aus der Eucharistie lebt?
Auslegung des Tagesevangeliums und Mittagessen
Anschließend wurde in drei Gruppen eingeteilt, in denen das Tagesevangelium betrachtet wurde, um Jesus in Wort und Schrift zu begegnen und herauszufinden, ob der Schrifttext etwas für die Klausur hergibt. So traten, wenn auch manchmal erst auf den zweiten Blick, erstaunlich viele Parallelen zur Situation der Christen heute auf. Nach dem gemeinsamen Mittagsgebet, das in Form eines Kanons gesungen worden war, ging es nach dem Zwölf-Uhr-Läuten wieder in den Speisesaal, wo jedem der Katholiken — nach Wahl — eines von zwei geschmackvollen Menüs aufgetischt wurde. Beim gemeinsamen Mittagessen wurde fleißig von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, die Gedanken des Vormittags zu vertiefen. Schön war auch, dass die Teilnehmer die Plätze durchgewechselt hatten, um mit vielen anderen ins Gespräch zu kommen.
So soll und kann es weitergehen!
Am frühen Nachmittag machten sich alle dann gemeinsam auf den Weg in die Zukunft. Im Anschluss an die Kaffeepause ging es nochmals zur Diskussion und, um konkrete Ergebnisse feststellen zu können, in die einzelnen Pfarreigruppen. Wie können wir heute als Kirche missionarisch tätig sein, den Auftrag, die Botschaft vom Reich Gottes zu verkünden, den jeder Christ hat, wahrnehmen. Kompakt wurden die Ergebnisse festgestellt, natürlich nicht ohne sich darüber lebhaft auszutauschen. Nach der Abschlussrunde mit einem herzlichen „Vergelt’s Gott!“ für die sympathische Moderation und einem gemeinsamen Schlusslied spendete Pater Joshy allen Anwesenden und ihren Familien den Segen Gottes, ehe die Teilnehmer hoffnungsvoll, im Glauben gestärkt und in dem Bewusstsein, Jesus, die Mitte, den Weg und das Ziel stets im Blick zu haben, die Heimreise in den Pfarrverband Eichendorf antraten. Einhellig waren alle der Meinung: So soll und kann es weitergehen! (UA)