Ein Gefühl der Zusammengehörigkeit entstand bereits beim Einzug in die vollbesetzte Kirche, wo Pfarrer Adi Ortmeier und Pater Robert von vielen Ministranten aus allen Pfarreien des Pfarrverbandes begleitet wurden. Die musikalische Gestaltung oblag dem musikalischen Verein Eichendorf unter der Leitung von Iris Wunderlich, der mit schwungvollen, festlichen Liedern die ganze Gottesdienstgemeinde begeisterte und zum Mitsingen anregte. Lydia Schropp begleitete den Chor in gewohnt gekonnter Weise an der Orgel .
„Seid fröhlich in der Hoffnung!“
In der Lesung aus dem Römerbrief werden alle Christen aufgefordert: „Eure Liebe sei ohne Heuchelei. Verabscheut das Böse, haltet fest am Guten! Seid einander in brüderlicher Liebe zugetan, dient dem Herrn! Seid fröhlich in der Hoffnung, geduldig in der Bedrängnis, beharrlich im Gebet! Strebt nicht hoch hinaus, sondern bleibt demütig! Seid allen Menschen gegenüber auf Gutes bedacht. Soweit es euch möglich ist, haltet mit allen Menschen Frieden!“ Diese Worte griff Pfarrer Adi Ortmeier in seiner Ansprache nochmals auf. Es gibt in der Bibel Texte, die man nicht gut verstehen oder nachvollziehen kann. Es gibt darin aber auch Texte, die einen ansprechen — Bibelworte, die uns anrühren. „Eine solche Stelle habe ich heute ausgesucht“, erklärte Pfarrer Ortmeier. „In der christlichen Gemeinde damals gab es auch Konflikte. Paulus schreibt dies als Orientierungshilfe. Diese Worte haben nicht ihre Gültigkeit verloren, auch heute nicht. Auch wir haben Fehler und Schwächen.“, so der Geistliche.
4 Symbole: Hamsterrad, Stein, Kreuz und Blumen
„Seid einander in Liebe zugetan, dient dem Herrn, seid fröhlich in der Hoffnung, strebt nicht hoch hinaus, sondern bleibt demütig!“ — diese Worte kamen ihm in den vergangenen Wochen mehrmals in den Sinn. Dazu brachte Pfarrer Ortmeier Symbole mit, die für die vergangenen 16 Jahren sinnbildlich sind und legte diese vor dem Altar ab. Das erste Symbol war ein Hamsterrad – als Zeichen dafür, dass es in den vergangenen 16 Jahren nicht ruhig war, denn aktives Leben in den Pfarreien ist wichtig. Aber manchmal wird dann doch alles zu viel. Man muss unterscheiden, was wichtig ist und was nicht. Die Ausbildung zur Gemeindeberatung war ihm hierbei hilfreich. Als weiteres Symbol brachte er einen Stein mit. Er steht für etwas Schweres, Belastendes, ausgelöst durch Krankheit, Streit usw. Auch die Kirche habe viel Vertrauen verloren. Und dann kam die Corona-Krise, die so viel erschwerte. Manches macht man sich selber schwer, im Nachhinein erkennt man, dass es das Eine oder Andere gar nicht gebraucht hätte. Das dritte Symbol ist das Kreuz. Jesus führt uns in der Kirche zusammen. Das durfte Pfarrer Adi Ortmeier in den vergangenen 16 Jahren erleben. Menschen werden zu Werkzeugen Gottes. Immer wieder lassen sich Menschen begeistern für die Botschaft Gottes, öffnen ihr Herz. Das gibt einem immer wieder Mut für die priesterliche Tätigkeit, Sinn für die Arbeit.
„Ich verlasse Eichendorf mit großer Dankbarkeit.“
Auch Blumen gehören zu den Symbolen. Sie stehen für das Schöne. Wir zelebrieren viele schöne Gottesdienste. Bei Dienstantritt wurden in den ersten drei Wochen hintereinander Fahnenweihen gefeiert. Kinderland 1 und 2 wurden gebaut, Hochzeiten, Taufen, Erstkommunion und Firmung gefeiert. Es gab viele schöne Erlebnisse hier. Pfarrer Adi Ortmeier betonte, er verlässt Eichendorf mit großer Dankbarkeit. Viele Menschen unterstützten ihn, vor allem das Team, bestehend aus Pater Robert, Gemeindereferentin Gertraud Dickgießer und Pastoralassistentin Elisabeth Eibl, aber auch die Damen im Pfarrbüro. Seine Schwester Heidi führte den Haushalt, sie war eine ganz große Stütze für ihn. Ebenfalls angeführt wurden Pfarrgemeinderat und Kirchenverwaltungen, kirchliche Vereine, Landjugend, Frauenbund und Müttervereine, die Mitarbeiter/innen im Kinderland, Seniorenclub, Pfarrbücherei, Organisten, Lektoren, Kantoren, Mesner, Ministranten – allen sprach Pfarrer Ortmeier ein herzliches Vergelt´s Gott aus. Auch mit Gemeindeverwaltung und Bürgermeister gab es stets gute Zusammenarbeit, in zwei Seniorenheimen und auch in der Schule, wo er 11 Jahre unterrichtete. Dank gebührt auch der Bramenkamp-Stiftung, die im Pfarrverband bereits mehrere Projekte großzügig unterstützte.
Langanhaltender Applaus zum Auszug
Pfarrer Ortmeier sprach Dank an alle aus, bat um Verzeihung, wenn er jemand verletzt hat. Aber auch er verzeiht, wenn er selbst verletzt wurde. Gleichzeitig bat er darum, Pater Joshy auch gut aufzunehmen. Im Gebet können wir besonders für einander da sein. Und um dieses Gebet bittet er alle Pfarrangehörigen. „Versuchen wir als Christen, an den Worten Paulus festzuhalten: Seid fröhlich in der Hoffnung, dient einander in Liebe, seid beharrlich im Gebet“, endete Pfarrer Ortmeier seine Ansprache. Die Dankbarkeit und das große Wohlwollen der Pfarrgemeinden gegenüber ihrem scheidenden Pfarrer wurden noch einmal beim großen Auszug deutlich, bei dem die Gläubigen Pfarrer Ortmeier mit langanhaltendem Applaus bedachten. Im Anschluss an den festlichen Gottesdienst waren alle Gottesdienstbesucher herzlich eingeladen, an der Feier im Pfarrzentrum teilzunehmen.