Stephanie Altmann vom Eichendorfer Mesnerteam hatte bereits am Tag zuvor zusammen mit Antonia Schmidt-Ramsin alles Materielle, was dafür erforderlich war, vorbereitet. Denn ohne Vortragsterne, Weihrauchfässer, Kohlen, duftende Harze, Weihwasser, hölzerne Schatztruhen, Kreiden und die seit einigen Jahren im Einsatz befindlichen „Bickerl“, die — mit den Segenszeichen und der neuen Jahreszahl versehen — auf modernere Haus- und Wohnungstüren geklebt werden können, lässt es sich schließlich kaum gut „Sternsinger-Gehen“. So füllte sich die obere Sakristei langsam mit 21 Messdienerinnen und Messdienern, die allesamt — den niedrigen Temperaturen vor der Sakristeitüre zum Trotz — hochmotiviert waren und ihren Segensspruch gut auswendig gelernt hatten.
Lustige Geschichten wurden beim Mittagessen ausgetauscht
Heuer waren es sieben Gruppen, die die vier Oberministrantinnen Magdalena, Antonia und Jana Brunner sowie Theresa Nachreiner zusammengestellt hatten, um ganz Eichendorf und alle zur Pfarrei gehörenden Ortsteile abzudecken. Gut eingemümmelt und ausgerüstet machten sich die Sternsinger, die Pater Joshy vergangene Woche ausgesandt hatte (wir berichteten), nach einem gemeinsamen Gruppenfoto auf den Weg, um den Segen des Jesus-Kindes in die Häuser und Wohnungen ihres Pfarreisprengels zu bringen: von Jetzeneck im Süden bis hin nach Frauenholz, Heimhart und Rohrbach im Norden, von der Industrie- und Gutenbergstraße im Westen hin zur Eichen- und Lindenstraße im Osten Eichendorfs. Damit die eifrigen Ministranten die weiteren Strecken nicht mit Kamelen bewältigen mussten, standen Lukas Salzberger, Wilma Brunner und Martin Kagerer ortskundig mit mehreren Pferdestärken parat. Um die Mittagszeit trudelten alle Sternsinger Schritt für Schritt zur Einkehr im Eichendorfer Pfarrzentrum bei den Eheleuten Karin und Anton Nachreiner ein, so dass sich zum köstlichen Duft frischgebackenen Leberkäses und rescher Semmeln das aus den Weihrauchfässern strömende Aroma der Drei-Königs-Harze mischte. Da galt es, sich — nachdem die Umhänge und Talare abgelegt und nach Gruppen sortiert waren — zum einen leiblich kräftig zu stärken und aufzutanken und zum anderen die ersten Praxisberichte untereinander und mit Pater Joshy auszutauschen: von Türen, die nicht geöffnet wurden, über Fußabstreifer, die mit witzigen Slogans versehen waren, bis hin zu den überwiegend wohlwollenden Einladungen in die Wohnungen und Häuser war alles vertreten.
3.300 EUR wurden gesammelt
Im Anschluss an den zweiten Durchgang trafen die Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit ihren Helferinnen und Helfern am späten Nachmittag bzw. frühen Abend wieder im Pfarrzentrum ein, um sich aufzuwärmen und die Gaben, mit den die Leute, denen sie ihren Besuch abgestattet hatten, sie reichlich bedacht hatten, zusammenzutragen. Nachdem die süßen Leckereien gerecht verteilt waren, ging es daran, die Scheine und Münzen, die den ganzen Tag über in den hölzernen Schatztruhen gesammelt worden waren, zu zählen. Und das Ergebnis, das Oberministrantin Magdalena Brunner vermelden konnte, kann sich mehr als sehen lassen: 3.300 EUR waren es, die durch das vorbildliche Engagement zusammengekommen waren und nun an das Sternsinger-Hilfswerk weitergeleitet werden können, um armen Kindern zu helfen. Pater Joshy bedankte sich hocherfreut bei den Sternsingerinnen und Sternsingern sowie ihren Helferinnen und Helfern, die zum Erfolg der diesjährigen Aktion beigetragen haben, nicht zuletzt auch bei den honorigen Spenderinnen und Spendern, die durch ihre Gaben Jesu Auftrag zur Nächstenliebe ebenfalls konkret werden ließen.
Bericht und Fotos: Ulrich Altmann