
Am vergangenen Samstag (6. Januar 2024) feierte ein alter Bekannter zusammen mit den Angehörigen der Pfarrei Eichendorf den Gottesdienst zum Hochfest „Erscheinung des Herrn“: Christian Böck. Der Zelebrant, der vom 14. September 1998 bis 9. September 2001 als Kaplan im Pfarrverband Eichendorf war und nun als Seelsorger in Rom tätig ist, stellte nach der Eröffnung des Gottesdienstes und seiner Laudatio fest, dass „der Zahn der Zeit“ auch an ihm genagt habe, ihn aber wohl noch einige der anwesenden Glaubensgeschwister von früher her kennen würden.
Zu Beginn seiner Predigt stellte der Geistliche fest, dass alle die Heiligen Drei Könige Kaspar (persisch: „Der Schatzmeister“), Melchior (hebräisch: „König des Lichts“) und Balthasar (babylonisch: „Der Herr möge das Leben des Königs beschützen“) kennen würden, die unterwegs seien und von Haus zu Haus ziehen würden, um die Frohe Botschaft von der Menschwerdung Gottes zu verkünden. Das Brauchtum habe sie erhalten bis in die heutige Zeit und viele freuten sich darüber, obwohl es diese drei Könige historisch wohl nie gegeben habe. Vielmehr seien es „Sterndeuter“ gewesen, auch nicht genau drei, sondern einfach eine Mehrzahl. Tatsächlich seien es aber drei Gaben gewesen, die sie dem Jesuskind mitgebracht hatten: „Gold, Weihrauch und Myrrhe“.
Jede und jeder kann zum „Stern“ werden
Matthäus, der als einziger der vier Evangelisten über das Kommen der Sterndeuter zum neugeborenen Kind berichte, gehe es ganz wesentlich um das in Jesus Christus anbrechende Heil, „das jene, die aus der Ferne kommen, annehmen, während es die Nahen übersehen“. Eine wichtige Erkenntnis daraus sei, dass Gottes Heil allen Menschen zuteil werden soll. Gott sei gekommen, um alle zu erlösen. Alle Menschen und Völker seien dazu bestimmt, in Jesus Christus das Heil der Welt zu finden. Es gebe vieles, was den Menschen blende und in die Irre führe. Der Prediger rief die Christen angesichts dessen dazu auf, den Auftrag der Kirche, die Frohe Botschaft zu bringen, zu unterstützen und auch die eigene Sendung, „Stern“ zu sein, anzunehmen, ein Stern, der andere zu Jesus, zum wahren Licht, führt.
Die diesjährige Sternsingeraktion lief sehr erfolgreich
Zum Schluss des Gottesdienstes, der musikalisch von Kantorin und Organistin Lydia Schropp gestaltet wurde, holte der Zelebrant die Eichendorfer Sternsinger ein, von denen ein Teil am Ambo den Segensspruch, den sie in der vergangenen Woche bei ihrem Einsatz vorgetragen hatten, nochmals aufsagten. Christian Böck bedankte sich bei den Eichendorfer Ministranten dafür, dass sie den Segen zu den Menschen in die Wohnungen und Häuser der Pfarrei Eichendorf weitergetragen haben. Ein besonderer Dank gilt allen, die dazu beigetragen haben, dass die Messdiener der Pfarrei die diesjährige Sternsingeraktion erfolgreich durchführen konnten.
Vor und nach der kirchlichen Feier nutzten besonders die älteren Semester unter den Pfarrangehörigen die Möglichkeit, sich mit „ihrem“ ehemaligen Kaplan in der Sakristei und auf dem Kirchenvorplatz auszutauschen. Dabei ließen sie so manche Geschichten wieder aufleben. Und wer die „alten Eichendorfer“ und ihren früheren Seelsorger kennt, der kann getrost davon ausgehen, dass dabei kein Auge trocken geblieben ist.

Bericht: Stephanie Altmann