Ostern ist ein Grund zur Freude. Wir feiern, dass Jesus von den Toten auferstanden ist und den Tod besiegt hat. Was der Osterspaziergang mit der Auferstehung zu tun hat und wie uns die Frauen am Grab als Vorbild dienen können, lesen Sie in unserer Osterbotschaft.
Viele Menschen zieht es über die Osterfeiertage hinaus in die Natur. Sei es der klassische Osterspaziergang, eine Bergwanderung oder eine Fahrradtour. Für viele gehört es zum Osterfest einfach dazu, den Frühling hautnah zu erleben. Nach der langen Dunkelheit und Tristheit des Winters sehnen wir uns nach wärmenden Sonnenstrahlen und den ersten Frühlingsblühern. Bäume und Sträucher beginnen auszutreiben und Blüten zu schieben. Bei einem Frühlingsspaziergang können wir uns begeistern für die Natur, die aus ihrem Winterschlaf erwacht.
Was unseren Blick für das Schöne trübt
Anders ist es, wenn wir einen lieben Menschen verloren haben. Dann können wir das Schöne oft nicht mehr richtig wahrnehmen. Zu sehr lastet der Schleier der Trauer auf unseren Augen und das Festhalten am Vergangenen schottet uns gedanklich ab. So ergeht es wohl auch den Freunden Jesu, nachdem der wichtigste Mensch in ihrem Leben wenige Tage zuvor grausam hingerichtet worden ist. Sie ziehen sich zurück und geben sich ihren Erinnerungen hin. Jesus ist tot. Er ist nicht mehr da. Mit einem Mal hat das Leben keinen Sinn mehr. Einige Frauen verleihen ihrer Trauer Ausdruck, indem sie das Grab Jesu pflegen. Und dann, plötzlich, geschieht das Unglaubliche: Den Frauen erscheint ein Engel, der verkündet: „Jesus ist auferstanden. Er lebt!“
Jesus auferstanden? Das glaubt doch kein Mensch!
Was für ein Schock für die Frauen! Da mussten sie wenige Tage zuvor schon miterleben, wie ihr bester Freund getötet wird und jetzt ist auch noch sein Grab leer und jemand, den sie nicht kennen, behauptet, Jesus sei auferstanden. So etwas Absurdes. Jesus auferstanden? Das glaubt doch kein Mensch! Nichts wie weg und zurück in die eigenen vier Wände. Da kann einem so etwas wenigstens nicht passieren.
„Sogleich verließen sie das Grab voll Furcht und großer Freude und sie eilten zu seinen Jüngern, um ihnen die Botschaft zu verkünden.”
Nein. Die Reaktion der Frauen ist anders. Sie glauben das Unglaubliche. Obwohl sie Furcht verspüren, geben sie der großen Freude in ihrem Inneren Raum. Anstatt sich abzuschotten, gehen sie hinaus, verkünden die Frohe Botschaft und legen den Schleier der Trauer ab. Plötzlich sehen sie wieder das Leben und wollen dieses Leben und die Freude daran auch weitergeben.
Gott sagt uns das Leben zu
Die christliche Ostertradition hat immer wieder Symbole gefunden, um das Leben sichtbar zu machen. Das Osterlicht, das am Osterfeuer entzündet wird, das Osterlamm oder die Ostereier sind Zeichen dafür, dass Gott uns immer wieder das Leben zusagt. Neues Leben kann manchmal auch so überraschend kommen, wie das Küken aus einem Ei.
Das Leben sehen und feiern
Wir können uns ein Vorbild an den Frauen nehmen. Geben Sie bei Ihrem diesjährigen Osterspaziergang bewusst der Freude Raum, wenn Sie das Gezwitscher der Vögel, den Duft der Blumen und das grüne Leuchten der frischen Triebe wahrnehmen. Oder besuchen Sie an Ostern einen Menschen, dem Sie mit ihrem Besuch eine Freude machen können. Suchen Sie nach Möglichkeiten, sich des Lebens zu freuen und diese Freude zu teilen.
Wenn wir als Kirche Ostern feiern, dann lebt dieses Fest vor allem von der Gemeinschaft. Lassen Sie uns deshalb gemeinsam hinausgehen in die Welt. Lassen Sie uns das Leben sehen und feiern. Und lassen Sie uns das Unglaubliche glauben und verkünden: „Jesus ist auferstanden. Er lebt!“
(LS)