Die Pfarrei St. Martinus hatte für Sonntag, 12. November 2023, zum Familiengottesdienst in die Eichendorfer Pfarrkirche, die dem Bischof von Tours geweiht ist, eingeladen. Pfarradministrator Pater Joshy freute sich, dass viele Kinder mit ihm, Pfarrvikar Pater Jipson und Gemeindereferentin Gertraud Dickgießer in das Gotteshaus eingezogen sind und auch viele Eltern ihren Nachwuchs zur Kirche begleitet hatten. Die Kinder durften die Laternen, die sie zu Ehren des Pfarrpatrons mitgebracht hatten, vor den Altar bringen.
Nach dem schwungvollen Eröffnungslied begrüßte der Hauptzelebrant Pater Joshy alle Mitfeiernden, ganz besonders die Kinder und ihre Eltern. Es sei immer ein besonderes Fest, wenn Kinder und Jugendliche mitfeiern. In seiner Statio stimmte Pater Joshy die Gläubigen mit Gedanken über das Licht, das gerade heute so notwendig sei, um die Dunkelheit zu vertreiben, auf das Evangelium ein. In Anschluss an die Kyrierufe, das Gloria und das Tagesgebet trug Rebecca Altmann die Lesung aus dem Epheserbrief in der Version aus der Gute-Nachricht-Bibel vor, bevor sich alle beim Halleluja-Ruf zur Frohen Botschaft erhoben.
Kinder führten Martinsspiel auf
Anstelle einer Predigt erzählte Inna Remberger, unterstützt von Regina Brandl und Bianca Reichl, den Gläubigen die berühmte Geschichte vom Heiligen Martin (gespielt von Heike Brandl). Der Heilige Martin (begleitet von der Lichtträgerin Verena Brandl), der einen Soldatenhelm trug und mit einem Schwert bewaffnet war, ritt mit seinem für die Anwesenden unsichtbaren Pferd (das sich die Mitfeiernden durch lautes Hufgeklapper gut vorstellen konnten) durch das Gotteshaus, ehe er vor dem Stadttor von Amiens (Frankreich) Halt machte und seinen schweren roten Soldatenmantel, den er mit einem Schwerthieb in zwei Hälften zerlegte, mit einem frierenden Bettler (gespielt von Laura Reichl) teilte. Dabei zündete Gertraud Dickgießer die Kerze einer zweiten Laterne an, die eine zweite Lichtträgerin (Maria Brandl) zum Bettler brachte, der sich in den zweiten Mantelteil schmiegte, ehe der römische Offizier wieder aufstieg und in das Nachtlager der Soldaten ritt, wo ihm später im Traum Jesus — in die zweite Mantelhälfte gehüllt — erschien.
Durch Teilen zu „Menschen des Lichts“ werden
So wurde den Gläubigen deutlich, dass sich zwar der Mantel beim Schenken halbiert, das Licht sich aber verdoppelt hatte. „Wenn wir also das Richtige tun, wenn wir aus ganzem Herzen teilen oder helfen, haben wir nichts verloren. Im Gegenteil!“, betonte die Gemeindereferentin Gertraud Dickgießer. Das Licht verdopple sich und bleibe bei dem, der hilft, und bei dem, der die Hilfe angenommen hat. Dann würden wir das tun, wozu uns Jesus im Evangelium ermutigt hat: Wir stellen das Licht nicht unter den Scheffel, sondern lassen es leuchten für alle Menschen. Und dann würden wir das tun, was in der Lesung zu hören war: Dann leben wir als „Menschen des Lichts“! Im Anschluss an das Spiel lasen Johanna Kronschnabl, Tommy Bachmaier, Jonas Remberger und Raphael Resch die Fürbitten vor. Danach waren alle Kinder, die wollten, dazu eingeladen ein Teelicht vor den Zelebrationsaltar zu bringen.
In der Kommunion wurde das Brot geteilt
Nach der Wandlung lud der Hauptzelebrant alle Kinder ein, zum Vaterunser zum Altar zu kommen und mit ihm, Pater Jipson, Gertraud Dickgießer und dem Familiengottesdienstteam einen Kreis um die zum Leib Christi gewordene Hostie und den zum Blut Christi gewordenen Wein zu bilden. Vor der Kommunionausteilung bekam dort jedes Kind, das die erste heilige Kommunion noch nicht empfangen hat, ein Stück frisches Brot von Gemeindereferentin Gertraud Dickgießer. Das gefällt den Kindern immer besonders gut, denn “etwas zu essen” bekommen zur Kommunion sonst ja nur die Erwachsenen.
Feierliche musikalische Gestaltung wurde mit Applaus gewürdigt
Zum Schluss der Messfeier bedankte sich Pater Joshy bei allen, die bei der Vorbereitung und Gestaltung des Gottesdienstes mitgewirkt oder ‑geholfen haben. Er lud dabei alle Gläubigen ein, sich zur Empore hin umzudrehen und sich selbst davon zu überzeugen, dass dort alle Plätze belegt waren: Der Kinder- und Jugendchor „Belle voci“ und der Musikalische Verein unter der Leitung von Christiane Aigner (am Piano), mit Iris Wunderlich an der Geige sowie Hildegard Hagenburger und Rita Haberl an den Gitarren, waren so zahlreich anwesend und füllten den Kirchenraum zudem zur Ehre Gottes mit Wohlklang, was mit einem großen Applaus belohnt wurde.
Vor dem Schlusssegen bedankte sich Pater Joshy auch im Namen seines Konzelebranten Pater Jipson bei den jungen Christen, die die Zukunft der Kirche sind, dafür, dass sie mit ihren Eltern gekommen sind, um den Gottesdienst gemeinsam mit ihnen zu feiern. Alle Kinder durften dann zum Altar kommen, um sich einen Gutschein abzuholen, den sie im Anschluss an die Messe im Marktcafé einlösen konnten.
Marktcafé und Martiniritt
Dort warteten schon fleißige Mitglieder des KDFB Eichendorf, der Eichendorfer Kirchenverwaltung und des Pfarrgemeinderates auf sie. Die drei Gruppen hatten sich zusammengetan, um zum Patrozinium am Martinimarkt gemeinsam das Marktcafé auf die Beine zu stellen und zu betreiben. Und die Kirchen- und Marktbesucher aus Nah und Fern dankten es mit zahlreichem Besuch. Ein besonders großer Schwung fand sich nach dem Martiniritt, der an der Mariensäule vorbeizog und seinen Höhepunkt mit der Segnung der Reiter und Pferde durch Pater Joshy am BayWa-Gelände hatte, in der Pfarrgasse ein. Dabei gaben sich auch Erster Bürgermeister Josef Beham mit seiner Ehefrau Regina und Dritter Bürgermeister Max Schraufnagl mit seiner Ehefrau Beate die Ehre.
Kuchenverkauf bringt Erlös von 1.172,70 Euro
Die emsigen Helferinnen und Helfer der drei Pfarrei-Gruppierungen sorgten dafür, dass das reichlich gespendete Kuchenbuffet bis auf das letzte Stück an den Mann/die Frau gebracht wurde, keine(r) auf dem Trockenen sitzen musste sowie dafür, dass Küche, Saal, Spielzimmer, Geschirr und Besteck anschließend wieder im vorherigen Glanz erstrahlten.
Besonders der Eichendorfer Kirchenpfleger Albert Steinhuber freute sich sehr, als Pater Joshy den stattlichen Erlös der Aktion in Höhe von 1.172,70 Euro sichtlich erfreut aus den Händen von KDFB-Vorstandsmitglied Tanja Schnurr und Kirchenverwaltungsmitglied Hildegard Hagenburger entgegennahm. Der Pfarradministrator dankte allen Beteiligten für ihr großes Engagement, besonders neben der Familie Steinhuber auch KDFB-Vorstandsmitglied Elisabeth Laurer, und betonte, dass der gesamte erarbeitete Geldbetrag der Pfarrkirchenstiftung Eichendorf, die es für ihre vielfältigen Aufgaben einsetzen wird, zu Gute kommt.
Bericht und Fotos: Stephanie Altmann