Dieses Mal standen die Verse 1 bis 16 aus dem 6. Kapitel des Johannesevangeliums auf dem Programm. Und es sollte bei diesem Treffen anders sein als sonst. Die Gemeindereferentin startete mit einem Hinweis darauf, dass sie vergangene Woche zusammen mit Pater Joshy und vier weiteren Interessierten beim Synodalen Austausch des Bistums Passau war. Dort wurden die Gespräche der Teilnehmer auf der Grundlage einer Übung besonderen Übung, die sich „Mit dem Ohr des Herzens hören“ nennt, geführt und moderiert. Auch die Teilnehmer des Bibelkreises waren offen für diese synodale Übung. Nach der Eröffnung wurde das bekannte Evangelium, das vom Wunder der Brotvermehrung handelt, reihum Vers für Vers vorgelesen. Jeder durfte dann die Perikope während einer Zeit der Stille selbst nochmals lesen und die Passagen, die ihn besonders ansprachen, laut wiederholen, um deren Wirkung für sich und die anderen bewusst zu betonen.
Dieses Mal anders als gewohnt
Dann wurde der Schrifttext einmal zusammenhängend von einer Person vorgelesen, ehe es in die „Anhörrunde“ der synodalen Übung ging. Für die zum „Einander-Zuhören“ eingeladenen Teilnehmer — besonders für diejenigen Teilnehmern, die nicht in Passau mit von der Partie waren — war es zunächst ungewohnt, nicht gleich die eigenen Gedanken heraussprudeln zu lassen, sondern sich von den Gedanken des anderen, der spricht, „nur“ anrühren zu lassen. Nachdem alle Teilnehmer einzeln und von den anderen unkommentiert gesprochen hatten, folgte eine knapp 3‑minütige Zeit stillen Daseins vor Gott, in der jeder darauf achten sollte, was ihn jetzt bewegt. Erst dann wurde die „Gesprächsrunde“ eröffnet. Anders als gewohnt.
Der nächste Bibelkreis ist im Pfarrzentrum
Jeder durfte einzeln wertschätzend äußern, was ihm in der Stille besonders bewusst geworden war. So wurde unter anderem erkannt, dass jeder — wie Jesus selbst — immer wieder auch Zeiten der Ruhe braucht, dass sich manchmal die Reihenfolge ändern muss (erst das Dankgebet — die Eucharistie, dann das Wunder), dass es Wunder (kleine und große) wirklich gibt, man sich aber vielleicht auch erst für sie öffnen muss, um sie wahrzunehmen und daran glauben zu können, um sie nicht als Zufall abzutun. Nach einem Danklied, das Gertraud Dickgießer an der Gitarre begleitete, wurde abschließend von einer der Teilnehmerinnen — in Anlehnung an das im Schrifttext vorkommende Dankgebet Jesu — ein freies Gebet gesprochen und der Segen Gottes in den besonderen Anliegen der Anwesenden erbeten.
Der nächste Bibelkreis nach der Sommerpause findet am Freitag, 27.09.2024, statt. Beginn ist wieder um 19.00 Uhr. Allerdings treffen sich alle Interessierten dann nicht mehr im Marienheim in der Landauer Straße 35, sondern im Pfarrzentrum in der Pfarrgasse 10, wo sich unter anderem auch der Pfarrsaal und die Pfarrbücherei befinden. Alle waren sich einig, dass es — nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen — gewinnbringend sein wird, den neuen Treffpunkt mit dem Bibelkreis zu bereichern.