Das glauben wir

Aschermittwoch 2025 – Pater Joshys Predigt zum Nachlesen

Pfarrverband Eichendorf am 06.03.2025

2025 03 05 Fastentuch Foto: LS
Detailaufnahme des neuen Fastentuchs in der Eichendorfer Pfarrkirche St. Martin.

Fasten mit Hand und Fuß – was zunächst vielleicht ungewöhnlich klingen mag, macht durchaus Sinn. Denn beim Fasten geht es um mehr als um den Verzicht auf Essen: Es geht um den ganzen Menschen und sein Leben. Pater Joshy schreibt in seiner Predigt zum Aschermittwoch über die Methode des mentalen Fastens und schlägt hilfreiche Vorsätze für jeden Wochentag vor. Die gesamte Predigt finden Sie hier zum Nachlesen.

Heu­te, am Ascher­mitt­woch, beginnt im Kir­chen­jahr ein län­ge­rer Weg. Über sechs Wochen dau­ert er, die­ser Weg. Er beginnt mit dem heu­ti­gen Ascher­mitt­woch und endet mit dem Oster­fest. Er beginnt mit dem Zei­chen des Aschen­kreu­zes und endet mit dem Oster­feu­er. Irgend­wo zwi­schen die­sen bei­den Sym­bo­len ist der Mensch ange­sie­delt: irgend­wo zwi­schen Asche und Feu­er, irgend­wo zwi­schen Tod und Leben. In die­ser Fas­ten­zeit – zwi­schen Asche und Feu­er – lade ich euch ein, zu einem sie­ben­tä­gi­gen men­ta­len Fas­ten. Das geschieht in 2 Schrit­ten: Im All­tags­le­ben etwas ent­gif­ten oder los­las­sen und dar­auf etwas Gutes auf­bau­en. Wäh­rend der Fas­ten­zeit, jeden Tag in der Woche ein biss­chen fasten.

Siebentägiges mentales Fasten – So geht's

An jedem Mon­tag im Gedan­ken fas­ten. Die nega­ti­ven Gedan­ken los­las­sen, die bösen Gedan­ken ent­gif­ten. An der Stel­le posi­tiv den­ken. Das Gute in allem ent­de­cken, beson­ders in schwie­ri­gen Men­schen. Den All­tag auf gute Gedan­ken bauen. 

Für die Diens­ta­ge lade ich euch ein, mit den Augen zu fas­ten. Jeden bösen Blick mei­den. Den Blick für das Nega­ti­ve ent­gif­ten. Kei­ne Gewalt in Film anschau­en, in Büchern, in Nach­rich­ten und Sozia­len Medi­en. Dazu ler­ne neu sehen: nicht nur die sicht­ba­ren Sei­ten, son­dern vor allem auch das Unsicht­ba­re, das Gute und das Verborgene. 

Am Mitt­woch mit den Ohren fas­ten. Ver­zich­te auf all das, was einen nicht zum guten Gedan­ken führt. Höre heu­te bewusst nur Posi­ti­ves und Inspi­rie­ren­des. Lau­sche was Gott dir auch in der Stil­le sagt.

Das Herz öffnen für das Leid

An den sie­ben Don­ners­ta­gen ver­su­che mit dem Mund zu fas­ten. Kein fal­sches Wort, kei­ne schlech­te Rede über jeman­den. Kein Jam­mern, Kla­gen und Beschwe­ren. Kein Klatsch und Rat­schen. Baue gute Bezie­hun­gen auf, schen­ke ein Kom­ple­ment, ein net­tes Wort, ein Lächeln.

Jedem Frei­tag mit dem Her­zen fas­ten. Die alten Ver­let­zun­gen und Bit­ter­keit los­las­sen. Das Herz öff­nen, für das Leid, für die Not. Den gan­zen Tag mit dem Her­zen gehen — zu den Mit­men­schen, Arbeits­kol­le­gen und Arbeits­kol­le­gin­nen, zu den Fami­li­en­mit­glie­dern, zu den Tie­ren und der Umwelt. Den gan­zen Tag mit einem dank­ba­ren Her­zen gehen, mit einem Herz in dem der Frie­de und die Lie­be Chris­ti wohnt.

An den Sams­ta­gen der Fas­ten­zeit mit den Hän­den fas­ten. Hän­de nicht zurück­wei­sen, wenn es um Ver­ge­bung geht, wenn es um Hil­fe geht, wenn es um die Ges­te der Lie­be geht. Zum Gebet die Hän­de mehr zusam­men­fal­ten. Die Hän­de aus­brei­ten um zu trös­ten, um zu strei­cheln, um anzu­pa­cken wo es nötig ist.

Geh auf dem Kreuzweg!

Jeden Fas­ten­sonn­tag mit den Füßen fas­ten. Schmut­zi­ge Wege ver­las­sen. Von fal­schen Schrit­ten abwen­den. Dazu ent­de­cke neue Wege- Wege zu Gott, Wege zur Kir­che. Geh auf dem Kreuz­weg. Stär­ke dich auf dem Weg der Lie­be, des Ver­ge­bens, des Frie­dens zu gehen. Jede Woche 7 Tage fas­ten. 7 Tage Ent­gif­ten und Los­las­sen um dar­aus etwas Gutes auf­zu­bau­en. 7 Wochen lang an 7 Tagen fas­ten, um an Ostern mit Chris­tus auf­er­ste­hen zu können. 

Dies wün­sche ich dir und mir für die­se Fastenzeit. 

P. Jos­hy Kan­ji­ratham­kun­nel MI

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Pater Joshy Kanjirathamkunnel MI

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