Schon als die Kinder mit ihren Erzieherinnen vom Kinderland Arche Noah die Pfarrkirche St. Martinus zum Kindergottesdienst am Aschermittwochvormittag (05.03.2025) betraten, war ihnen anzusehen, wie sehr sie sich über das von Romy Hanauer geschaffene Fastentuch freuten, das Kirchenpfleger Albert Steinhuber und Sebastian Albert aus Hartkirchen am Faschingsdienstag vor dem Hochaltar angebracht hatten.
Gleich im Anschluss an das Lied „Steh’n wir früh am Morgen auf“, das Lukas Salzberger, der auch die weitere musikalische Gestaltung übernahm, am Klavier begleitete, eröffnete Pater Joshy den Gottesdienst mit dem Kreuzzeichen. Der Pfarradministrator freute sich sehr, so viele Kinder mit ihren Erzieherinnen, Pflegerinnen, Eltern, Großeltern, Geschwistern und Freunden vom Kinderland Arche Noah und vom Haus Anna im Gotteshaus herzlich begrüßen zu dürfen. Gemeindereferentin Gertraud Dickgießer band die jungen Mitfeiernden, die sich noch an die vergangenen Faschingstage erinnerten, gleich in das Geschehen mit ein. Jetzt sei es an der Zeit, die Verkleidungen wieder in den Schrank zu legen und — unter einem Hinweis auf das Fastentuch, hinter sich dem sich der Heilige Martin „verstecke“ — neue Stoffe anzulegen.
Den Nächsten lieben wie dich selbst
„40 Tage (ohne die Sonntage) dauert der Weg von heute bis zum Osterfest. In dieser Zeit vor Ostern, in der Fastenzeit, wollen wir besonders darauf schauen, dass wir gut leben, dass wir das Richtige tun, dass wir auf dem richtigen Weg sind! Auf dem Weg, den Jesus uns gezeigt hat!“, erklärte die Gemeindereferentin und fragte die Kinder nach ihren Ideen, wie das denn gehen könne. „Menschen, die Jesus begegnet sind, haben ihn auch oft gefragt, wie sie richtig und gut leben können. Und Jesus hat den Menschen immer wieder gesagt, was das Wichtigste ist!“, so Gertraud Dickgießer. Gespannt lauschten sowohl die ganz jungen als auch die reiferen Gäste den Worten aus dem Matthäusevangelium, das Pater Joshy verkündete: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit deinem ganzen Denken. Das ist das wichtigste und erste Gebot. Ebenso wichtig ist das zweite: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“
Gott liebt uns immer!
„Das ist ganz einfach, oder? … einfach alle lieben!“, fragte die Gemeindereferentin die Kinder und Erwachsenen. Ganz so leicht gehe es oft nicht, aber „Wir können uns immer wieder bemühen, dass wir auf dem richtigen Weg sind, dass wir Gott lieben, uns selber und die anderen Menschen, dass wir liebevolle Menschen werden. Mit allem, was wir haben, können wir fasten – also das Schlechte weglassen und das Gute mehr werden lassen.“ Mit Symbol-Karten, die Gertraud Dickgießer den kleinen und großen Gottesdienstbesuchern zeigte und auf denen Augen, Ohren, Hände, Füße, ein Herz, ein Mund und eine Gedanken-Blase zu sehen waren sowie passenden Texten animierte sie dazu, sich Beispiele einfallen zu lassen, wie das denn funktionieren könne. „Heute, am Anfang des Weges, am ersten Tag der Fastenzeit, bekommen Christen ein Aschenkreuz auf die Stirn: Es macht uns deutlich, dass alles auf Erden einmal vergeht – auch unser Leben auf dieser Welt. Und dass es nur wenige Dinge gibt, die wirklich wichtig sind. Denn auch wenn alles vergeht: Gott liebt uns immer!“, sprach Pater Joshy seinen Zuhörerinnen und Zuhörern Hoffnung zu.
Stirn mit Aschenkreuz bezeichnet
So rief der Pfarradministrator alle dazu auf, vor allem in der Fastenzeit zu versuchen, auf das zu schauen, was wirklich wichtig sei: „Dass Gott uns liebt, und dass wir diese Liebe, das Gute auch die anderen Menschen spüren lassen!“ Dann segnete der Geistliche die Asche, die vor dem Fastentuch auf zwei silbernen Tabletts bereitstand, mit Weihwasser. Pater Joshy und Gertraud Dickgießer zeichneten den Mitfeiernden — instrumental begleitet von Lukas Salzberger — jeweils ein Aschenkreuz auf die Stirn, was besonders für die Kinder eine besondere Erfahrung war. Nach dem Vaterunser spendete Pater Joshy allen den Segen, ehe der Gottesdienst mit einem gemeinsamen Lied seinen Abschluss fand.
Bericht und Fotos: Ulrich Altmann