Kirche vor Ort

Gottesdienst und Gedenkfeier zum Volkstrauertag

Pfarrverband Eichendorf am 19.11.2024

2024 11 17 Volkstrauertag Eichendorf UA 12

Am vergangenen Sonntag (17.11.2024) gedachte der Markt Eichendorf beim Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Martinus, zu dem sich viele Gläubige - darunter 3. Bürgermeister Max Schraufnagl, seine Marktratskollegin Birgit Knogl und eine Abordnung der Freiwilligen Feuerwehr Eichendorf - eingefunden hatten, den Gefallenen, Vermissten und Toten beider Weltkriege.

In sei­ner Sta­tio beton­te Pater Jos­hy, dass ech­ter Frie­den sei­ner Mei­nung nach nur mit Jesus begin­nen kön­ne. Die Lesung aus dem Buch Dani­el, in dem erst­mals inner­halb des Alten Tes­ta­ments von der Auf­er­ste­hung der Toten gespro­chen wird, trug Franz Rat­zis­ber­ger vor, ehe der Zele­brant das Mar­kus­evan­ge­li­um ver­kün­de­te, das zum Ende des Kir­chen­jah­res zu Wach­sam­keit und Zuver­sicht ange­sichts der Wie­der­kunft Chris­ti auf­ruft. Die Welt dreht sich und ver­än­dert sich. Das erle­ben wir — gera­de auch in unse­ren Tagen täg­lich neu: im Bereich der Poli­tik, im Umgang der Völ­ker unter­ein­an­der, in der Hin­wen­dung der Men­schen zu Gott und in der Abwen­dung von ihm!“, begann Pater Jos­hy sei­ne sich dar­an anschlie­ßen­de Pre­digt. Es gebe vie­le Ver­än­de­run­gen auf der gesell­schaft­li­chen, kirch­li­chen, öko­lo­gi­schen und welt­po­li­ti­schen Ebe­ne. Die stei­gen­de ICH-Kul­tur‘ lässt vie­les zusam­men­bre­chen: die Wer­te des Zusam­men­halts im Dorf­le­ben, im Ver­eins­le­ben und auch im kirch­li­chen Leben schmel­zen dahin. Krie­ge stel­len den Welt­frie­den in Fra­ge und füh­ren vie­le Men­schen in Not und Bedräng­nis; sie machen die Welt dun­kel und unheil­voll — wie damals wäh­rend des Ers­ten und Zwei­ten Welt­krie­ges. Erd­be­ben, Über­schwem­mun­gen und ande­ren Natur­ka­ta­stro­phen wer­den zuneh­mend stär­ker. Das gan­ze Moral­sys­tem kommt lang­sam ins Wan­ken und die Gesetz­lo­sig­keit nimmt über­hand. Men­schen wer­den ver­folgt und gefol­tert, Frau­en wer­den ver­kauft, Kin­der wer­den miss­braucht und Dro­gen wer­den über­all ver­kauft — auch in Eichen­dorf!“, so der Prediger.

An Jesus festhalten in den Krisen der Welt

Die apo­ka­lyp­ti­sche Rede Jesu wer­de immer deut­li­cher in die­ser Welt. Damit wir mit­ten­drin im Dun­kel der Bedro­hun­gen und der Erschüt­te­run­gen nicht ohn­mäch­tig, ori­en­tie­rungs­los, ver­zwei­felt und hoff­nungs­los ste­hen­blei­ben, sagt uns Jesus: Lernt vom Fei­gen­baum!‘ Der Fei­gen­baum steht im Win­ter kahl da, aber bleibt nicht kahl. Er hat nur sei­ne Blät­ter abge­wor­fen, damit er den Win­ter über­lebt. Er bleibt stark ein­ge­stellt auf jeden Son­nen­strahl. Und je stär­ker die Son­ne die Käl­te und die Dun­kel­heit ver­treibt, des­to mehr wach­sen an ihm wie­der die neu­en Blät­ter.“ Und so wand­te sich der Geist­li­che zum Abschluss sei­ner Pre­digt noch­mals ein­drück­lich an sei­ne Gemein­de: In die­ser apo­ka­lyp­ti­schen Zeit, in der sich die Welt zum Abgrund dreht und sich nega­tiv ver­än­dert, lasst uns mit Chris­tus tief ver­bun­den blei­ben. Je mehr wir mit Chris­tus ver­bun­den blei­ben, des­to mehr blei­ben wir mit dem Licht ver­bun­den. Und je mehr wir das Licht Chris­ti in uns haben, des­to weni­ger wird die Dun­kel­heit uns über­schat­ten, des­to weni­ger wird uns der Unter­gang bedro­hen. Dar­um lasst uns aus dem Schlaf auf­ste­hen und die Zei­chen der Zeit ver­ste­hen als Hin­weis, wor­auf wir beson­ders ach­ten sol­len und an wem wir fest­hal­ten sol­len: an Chris­tus Jesus!“ Nach dem apos­to­li­schen Glau­bens­be­kennt­nis und den Für­bit­ten fei­er­te die Got­tes­dienst­ge­mein­de gemein­sam Eucha­ris­tie. Die fei­er­li­che musi­ka­li­sche Gestal­tung des Hei­li­gen Amtes über­nahm Kan­tor und Orga­nist Lukas Salz­ber­ger an der Kirchenorgel.

Feierliche Gedenkstunde am Kriegerdenkmal

Nach dem Schluss­se­gen lud Pater Jos­hy alle Mit­fei­ern­den ein, an der Gedenk­fei­er am Mahn­mal vor dem süd­li­chen Kir­chen­por­tal teil­zu­neh­men. Dort hat­ten sich bereits zwei Feu­er­wehr­ka­me­ra­den mit Fackeln und das Blä­ser­quar­tett ein­ge­fun­den. Nach einem Gebet spen­de­te Pater Jos­hy mit Weih­rauch und Weih­was­ser den Segen und über­gab das Wort an den 3. Bür­ger­meis­ter Max Schr­auf­nagl. Das Gemein­de­ober­haupt sprach zunächst dem Zele­bran­ten, dem Kir­chen­mu­si­ker und den Minis­tran­ten für die wür­di­ge Gestal­tung des Got­tes­diens­tes sowie vor­ab der Frei­wil­li­gen Feu­er­wehr Eichen­dorf für die Aus­rich­tung der Gedenk­ver­an­stal­tung, den Blä­sern für die musi­ka­li­sche Umrah­mung und den­je­ni­gen, die das Krie­ger­denk­mal auch heu­er wie­der so schön her­ge­rich­tet hat­ten, sei­nen Dank aus. Der Volks­trau­er­tag sei ein Tag des Erin­nerns, ein Tag des Inne­hal­tens – ein Tag, an dem man gemein­sam der Mil­lio­nen von Opfern von Krieg und Gewalt geden­ke, begann Max Schr­auf­nagl sei­ne Rede. Wir erin­nern heu­te an die Men­schen, die in zwei ver­hee­ren­den Welt­krie­gen und in zahl­lo­sen wei­te­ren Krie­gen umge­kom­men sind. Sol­da­ten wie Zivi­lis­ten, Män­ner, Frau­en und Kin­der. Auch erin­nern wir an die Mil­lio­nen Opfer von Ver­trei­bung, Ver­fol­gung und Völ­ker­mord. Ihr Leid mahnt uns und ruft uns auf, uns für Frie­den, Ver­stän­di­gung und Respekt zwi­schen den Völ­kern ein­zu­set­zen!“, beton­te der 3. Bür­ger­meis­ter. Der Frie­den ist ein zer­brech­li­ches Gut, das wir mehr denn je schüt­zen müs­sen!“, mahn­te das Gemein­de­ober­haupt. Dabei erin­ner­te Max Schr­auf­nagl dar­an, dass sich aus dem Geden­ken des Volks­trau­er­ta­ges für alle die Pflicht zur Ver­ant­wor­tung für den Erhalt des Frie­dens erge­be. Schließ­lich appel­lier­te Schr­auf­nagl an alle Anwe­sen­den: Machen wir uns stark für Ver­stän­di­gung und Ver­söh­nung, für gegen­sei­ti­gen Respekt und für das Suchen nach gemein­sa­men Lösun­gen, für den Frie­den und für ein fried­li­ches Zusam­men­le­ben, hier bei uns in Deutsch­land, in Euro­pa und auf der gan­zen Welt!“ Als äuße­res Zei­chen des Geden­kens leg­te der 3. Bür­ger­meis­ter anschlie­ßend zusam­men mit Tho­mas Bau­er, dem 2. Vor­sit­zen­den der Frei­wil­li­gen Feu­er­wehr Eichen­dorf, einen Kranz am Mahn­mal nie­der, ehe zum Lied Ich hatt‘ einen Kame­ra­den“ der Fah­nen­jun­ker die Ver­eins­fah­ne senk­te und die Fei­er­stun­de ihren Aus­klang fand.

Bericht und Fotos: Ulrich Altmann

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