Der Einladung von Pater Joshy waren am Ostersonntag (20.04.2025) zum 10-Uhr-Gottesdienst besonders viele Gläubige in die Pfarrkirche St. Martinus gefolgt. Die Freude darüber merkte man dem indischen Geistlichen schon beim Einzug in das volle Gotteshaus an.
Nach der herzlichen Begrüßung, der Statio und den Kyrierufen stimmte der Musikalische Verein das Gloria aus der „Messe in G“ von Christopher Tambling an. In der folgenden Lesung aus der Apostelgeschichte, die Hans Maier vortrug, wurde berichtet, wie sich durch das Wirken von Gottes Geist die Frohbotschaft von Jerusalem bis an die Grenzen der Erde ihren Weg bahnt. Die daran anschließende, ebenfalls von Hans Maier vorgetragene Lesung aus dem Kolosserbrief erinnerte daran, dass nicht irdische Frömmigkeitsübungen oder Leistungen für den Glauben entscheidend sind, sondern die innere Ausrichtung auf Gott hin, und Christen sich freuen dürfen, weil sie jetzt schon — im irdischen Leben — Anteil am ewigen Leben haben durch Jesus, der auferweckt ist. Anschließend verkündete Pater Joshy das Evangelium nach Johannes, wo noch nicht von der Auferweckung Jesu, sondern lediglich von der Auffindung des leeren Grabes gesprochen wird.
„Alles muss raus!?“
In seiner anschließenden Predigt zeigte der Geistliche auf, dass an Ostern alles neu werde. So wie nach dem Frühjahrsputz zu Hause oder in der Kirche wieder alles in einem frischen Glanz erstrahle, so lade Ostern dazu ein, innerlich aufzuräumen. Und Jesus, der Auferstandene, können dabei — wie keiner sonst — helfen, Erfahrungen der Auferstehung auch im eigenen Leben zu machen, vom Dunkel zum Licht, so dass trotz aller Hoffnungslosigkeit wieder Hoffnung wachsen könne und das, was verblüht ist, wieder neu erblühen kann, ermutigte Pater Joshy seine österliche Gemeinde zum Schluss seiner Ansprache. Nach dem Glaubensbekenntnis und den vom Lektor vorgetragenen Fürbitten feierte die Gottesdienstgemeinde gemeinsam Eucharistie. Dem Vaterunser und dem Agnus Dei schloss sich die Kommunionspendung an, bei der Karin Nachreiner den Pfarradministrator unterstützte.
Kraftvoll die Auferstehung hörbar gemacht
Zum Schluss des Gottesdienstes dankte Pater Joshy dem Musikalischen Verein mit der Vorsitzenden Hildegard Hagenburger für die kraftvolle musikalische Gestaltung des Festgottesdienstes, die die Auferstehung Jesu mit hör- und spürbar werden ließ und von den Gottesdienstbesuchern mit großem Applaus belohnt wurde. Unterstützt wurde der gemischte Chor unter der Leitung von Iris Wunderlich (die auch die Geige spielte) von Lydia Schropp an der Kirchenorgel. Insbesondere kamen auch das „Haec Dies“ von Casper Ett und „Lobt den Herrn der Welt“ nach H. Purcell‘s „Trumpet voluntary“, dessen zweite Strophe (Auferstehung) von Therese Wagner, der Vorgängerin der nunmehrigen Vorsitzenden Hildegard Hagenburger, getextet wurde, zur Aufführung.
Den Segen für Speis und Trank erbeten
Außerdem richtete der Pfarradministrator seinen Dank an den Lektor und die Kommunionhelferin, die Mesnerin Stephanie Altmann mit ihrer Familie und die Ministrantinnen und Ministranten. Der Geistliche freute sich besonders darüber, dass einige der Messdienerinnen, obwohl sie schon in der Osternacht ihren Dienst getan hatten, auch in der Messe „am Tag“ wieder pünktlich, fleißig und gut gelaunt zur Stelle waren. Dann segnete der Geistliche noch die mitgebrachten Speisen und fragte dabei in die Runde, ob er neben dem im Benediktionale für den Segensritus vorgesehenen Wein auch das in Bayern wohl noch wichtigere Bier segnen soll, das sich möglicherweise in den festlich geschmückten Osterkörben der Eichendorfer befinden könnte.
Pater Joshy erzählt drei feinsinnige Witze
Der alten Tradition des Rhesus Paschalis (dem Osterlachen) folgend, ließ Pater Joshy seine Glaubensgeschwister aussuchen, welchen Osterwitz sie denn am liebsten hören würden: Einen Bauern- oder einen Pfarrerwitz. Und so kam es, dass der Pfarradministrator die Lachmuskeln seiner Zuhörerinnen und Zuhörer gar mit drei feinsinnigen Witzen strapazierte. Nach dem Schlusssegen, dem freudig von der Gottesdienstgemeinde erwiderten Ostergruß und dem festlichen Auszug wünschte Pater Joshy am südlichen Kirchenportal — mit den Messdienerinnen und ‑dienern im Spalier — „seinen“ Gläubigen noch ganz persönlich „Frohe Ostern!“.
Bericht und Fotos: Ulrich Altmann