Am vergangenen Samstag (2. März 2024) feierten die Erstkommunionkinder des Pfarrverbandes - in drei Gruppen aufgeteilt - das diesjährige Versöhnungsfest. Dazu waren die jungen Christinnen und Christen eingeladen, mit ihren Eltern zur Pfarrkirche St. Martin zu kommen, um sich bei einer kindgerechten Andacht mit Pater Joshy, Gemeindereferentin Gertraud Dickgießer und Armin Riesinger, dem Pfarrer des benachbarten Pfarrverbandes Ramsdorf-Wallerfing, auf die Erstbeichte einzustimmen.
„Uns Menschen gelingt es ja nicht immer, gut zu sein. Aber Gott vergibt jedem, dem es wirklich leidtut, wenn er etwas Falsches oder Schlechtes getan hat!“, ermutigte die Gemeindereferentin die anwesenden Eltern und Kinder. Die Kinder hatten sich bereits die Wochen zuvor mit einem kleinen Beichtspiegel vorbereitet und sich Gedanken zum Thema „Beichte“ gemacht: Wie gehe ich mit anderen Menschen, mit Gottes Schöpfung und mit mir selber um? Jedes der Kinder durfte einen Zettel mitbringen, auf dem es das, was es beichten wollte, aufgeschrieben hatte. Oft waren bei der Vorbereitung daheim auch die Eltern gefragt. Da zeigte sich dann oft, dass die Kinder — trotz allem — viele gute Seiten, großartige Eigenschaften, Stärken und Begabungen haben, an die sich selbst immer wieder erinnern dürfen.
Eine Geschichte aus dem Religionsunterricht...
Nachdem die Gemeindereferentin und die beiden Geistlichen die Erstkommunikanten und ihre Eltern herzlich begrüßt hatten und ein gemeinsames Lied angestimmt wurde, erzählte Gertraud Dickgießer eine interessante Geschichte: Eine Religionslehrerin bereitete sich mit ihren Schülern auf die erste Beichte vor. Jedes der Kinder hatte für sich eine Kerze an der schon brennenden Osterkerze anzünden dürfen. „Schließlich geben wir den Menschen rund um uns Licht und Wärme, wenn wir freundlich, gut und hilfsbereit sind!“, so die Gemeindereferentin. Und jedes Mal, wenn ein Kind erzählte, dass es etwas Schlechtes getan hatte, blies die Religionslehrerin in der Geschichte die betreffende Kerze aus, bis zum Schluss nur noch die Osterkerze brannte, die Jesus symbolisiert. Es wurde dunkler und auch kälter. Ein Mensch, dem seine Schuld Leid täte, der sie bekennen und um Verzeihung bitten würde, könne seine Kerze wieder anzünden.
„Bei der Beichte bekommen wir von Gott neues Licht!“, lud Gertraud Dickgießer die Kinder ein, die Kerzen, die sie kurz zuvor ausgeblasen hatten, an der Osterkerze wieder neu entfachen. Die Gemeindereferentin berichtete weiter davon, dass Jesus den Menschen erzählt hat, dass Gott ein großes Herz hat und „uns Menschen unsere Fehler verzeiht!“ Anschließend erkundete Pater Joshy mit den Kindern, die wollten, den Beichtstuhl und Pfarrer Riesinger bot für die, die diesen Weg für sich bevorzugten, ein Beichtgespräch in der Sakristei an. Die beiden Geistlichen standen auch gerne Verfügung, etwaige Fragen zu beantworten. In der darauffolgenden Einzelbeichte durfte jedes der Kinder einem der beiden Priester in der Beichte sagen, was ihm leidtat, und im Sakrament der Versöhnung erfahren, dass Gott die Sünden verzeiht.
Beichtnotizzettel wurden verbrannt
Als alle Erstkommunikanten das Sakrament empfangen hatten, waren die Kinder dazu eingeladen, ihre Beichtnotizzettel zerreißen und hinter dem Gotteshaus in einer großen Schale dem Feuer übergeben. Das kleine Häufchen Asche, das dann noch übrigblieb, sollte die Kinder daran erinnern, dass es abschließend meist noch etwas zu erledigen gab: Entschuldigung zu sagen und einen Schaden, der angerichtet wurde, wieder gut zu machen. Pater Joshy blickte zum Abschluss des Versöhnungsfestes in lauter freundliche Gesichter und entließ die Erstkommunikanten und ihre Eltern — nach einem gemeinsamen Vaterunser — mit dem Segen Gottes in den Samstagnachmittag. Als kleine Belohnung dafür, dass alle — trotz einer gewissen anfänglichen Nervosität — ihre Erstbeichte gut „absolviert“ hatten, durfte sich jedes der Kinder noch eine Süßigkeit mit nach Hause nehmen. Ein besonderes Dankeschön galt Pfarrer Armin Riesinger für seine Bereitschaft, Pater Joshy bei der kindgerechten Spendung des Sakramentes über die Pfarrverbandsgrenzen hinweg so fleißig zu unterstützen.
Bericht und Fotos: Stephanie Altmann