Im Oktober 2022 hat der Verein Gemeindeentwicklung Eichendorf e.V. im Rahmen seines alljährlichen Sponsorings für gemeinnützige Zwecke die Prototypen zweier neuer Gießkannen für den Eichendorfer Friedhof übergeben. Schon damals war die Überlegung, den anderen Friedhöfen der Großgemeinde eine entsprechende Spende zukommen zu lassen, wenn die neuen Spritzkrüge den Eichendorfer Mitbürgerinnen und ‑bürgern gefallen.
Spritzkrüge in großer Fleißarbeit mit Aufklebern versehen
So haben sich am Samstag, 25. März 2023, Vertreter der Friedhöfe mit einer Abordnung des Gemeindeentwicklungsvereins in den Eichendorfer Rathaus- und Postsaalhöfen getroffen. Franz Müller, der in seiner Funktion als Schatzmeister des Vereins die Gießkannen bei einem örtlichen Anbieter besorgt, für jeden der Friedhöfe mindestens einen Spritzkrug in großer Fleißarbeit mit den Aufklebern versehen und auch das Treffen organisiert hatte, war gleichzeitig als Vertreter seiner Ehefrau Erika, die zugleich Kirchenpflegerin ist, für den Prunner Friedhof vor Ort, um die insgesamt 70 Gießkannen an die Friedhofsvertreter zu verteilen.
Wind und Wetter setzen Gießkannen zu
Auch bei diesem Treffen bestand weiterhin Einigkeit darüber, dass es eine gute Idee war, alle Friedhöfe des Marktes Eichendorf mit einheitlichen Gießkannen auszustatten und in diesem Zuge ins Alter gekommene und marode Spritzkrüge auszutauschen. Wind und Wetter, vor allem die stetig steigenden Temperaturen, setzen den Gießkannen erheblich zu. So haben zumindest auch die Aufkleber auf den beiden „eichendorf erleben“-Spritzkrug-Prototypen, die im vergangenen Jahr für den Eichendorfer Friedhof übergeben wurden, entgegen den Angaben des Aufkleberherstellers, den Belastungs- und Stresstest im Dauereinsatz leider nicht bestanden.
Spürbare Erleichterung
Die Vorstandschaft des Gemeindeentwicklungsvereins ist — trotz dieses kleinen Wermutstropfens — überzeugt, dass die neuen Gießkannen für alle, die die Grabstätten ihrer verstorbenen Angehörigen und Freunde pflegen, im wahrsten Sinne des Wortes eine spürbare Erleichterung sein werden. Zudem sind die Spritzkrüge schön anzuschauen. Und sie werden, zumindest dort, wo die Aufkleber noch bzw. noch vollständig an den Gießkannen prangen, so manchem Trauernden bei genauerem Hinsehen ein trostreiches Lächeln ins Gesicht zaubern.
Unmittelbar nachdem alle Gießkannen verteilt worden waren und das Gruppenfoto aufgenommen war, begann es — zumindest im Ortskern von Eichendorf — wie aus Spritzkrügen zu regnen, so dass sich keiner der Anwesenden mehr beeilen musste, um noch vor dem Einsetzen des prognostizierten Niederschlags mit dem Grabgießen fertig zu werden.
"Ausgetrocknet sind unsere Gebeine..." (Ez 37,11)
Franz Müller hatte den Termin übrigens — beabsichtigt oder nicht — passend zu den Schriftlesungen des 5. Sonntags der österlichen Bußzeit (vergleiche Ez 37,11−14, Röm 8,8−11 und Joh 11,1−45) ausgesucht. So bleibt nur noch zu hoffen, dass auch auf den Friedhöfen in Eichendorf nach dem 5. Fastensonntag immer wieder jemand herauskommt, um nachzuschauen, ob sich die silberfarbenen Gießkannen — und vor allem die offensichtlich als Sammlerobjekte heiß begehrten und sich darauf befindlichen goldfarbenen Spritzköpfe — noch an Ort und Stelle befinden.
Schon gewusst?
An geeigneten Stellen je eines Exemplar für jeden Friedhof sind auf den silberfarbenen Gießkannen das „eichendorf erleben“-Logo (das die Künstlerin Angela Maidl entworfen hat) und das von Mediengestalter Markus Maidl entworfene Logo des Gemeindeentwicklungsvereins angebracht. Am Gießkannenhals, unterhalb der goldfarbenen Spritzköpfe, prangt ein QR-Code, der mit dem Smartphone und einer kostenlos herunterladbaren Scan-App zur passenden 3. Station des Joseph-von-Eichendorff-Panoramaweges führt. Dort gibt es die Möglichkeit, jede Menge über die Geschichte des Friedhofs, den Pilgerbrunnen, die Krieger-Gedächtnis-Kapelle und natürlich auch über den Spätromantiker Joseph von Eichendorff in Erfahrung zu bringen. Wer selbst nicht gerne liest, sich mit dem Lesen schwertut oder einfach die Informationen und die Poesie dort nur in anderer Weise aufnehmen will, kann sich die Texte der beiden Infotafeln, die im Jahre 2013 rechts und links vom östlichen Haupteingang zum Friedhof angebracht wurden, auch vom Schriftführer des Gemeindeentwicklungsvereins vorlesen lassen.
(Bericht und Foto: UA)