Am Karfreitag (18.04.2025) fand in der Pfarrkirche St. Martinus - in Fortsetzung des ersten Teils der Liturgie der „Heilige Drei Tage“, die am Gründonnerstag ihren Auftakt nahm - die Feier vom Leiden und Sterben Christi statt. Die Leitung der Liturgie übernahmen der Hartkirchener Kirchenpfleger Thomas Ebner und die Eheleute Stephanie und Ulrich Altmann.
Nach dem stillen Einzug knieten sich die drei Gottesdienstleiter zusammen mit den beiden Ministranten vor dem Kreuz nieder. Nach dem Eröffnungsgebet führte Thomas Ebner die Mitfeiernden mit Gedanken zur alttestamentlichen Lesung aus dem Buch Jesaja und der neutestamentlichen Lesung aus dem Hebräerbrief hin, die jeweils Ulrich Altmann vortrug. Zusammen übernahmen die drei Gottesdienstleiter — auf einzelne Sprecherrollen verteilt — die Verkündung der Passion — der Leidensgeschichte Jesu — nach Johannes, die sich von den drei anderen Evangelien unterscheidet. Manches an genauen Angaben — wie z. B. das Zerschlagen der Gebeine der Mitgekreuzigten oder die Bezeichnung des Ortes, wo genau Jesus von Pilatus verurteilt wurde, ist nur dort zu finden. Vielmehr noch aber unterscheidet sich das Johannesevangelium von den anderen in seinem Jesusbild. Jesus tritt nicht als ringender und leidender Mensch auf. Er ist immer der Gottessohn, in allem souverän Herr des Geschehens, in königlicher Würde.
Dem Gekreuzigten die Ehre erwiesen
Nach einem gemeinsamen Lied wurden die großen Fürbitten vor Gott gebracht, ehe Stephanie Altmann das mit einem violetten Tuch verhüllte Korpus des Gekreuzigten, das auf den Stufen vor dem Altar stand, — von Gesang begleitet — in drei Schritten enthüllte und — nachdem die Kerzen entzündet worden waren — alle einlud, dem Gekreuzigten die Ehre zu erweisen. Anschließend betete die Gottesdienstgemeinschaft gemeinsam das Vaterunser. Der zweite Teil der Liturgie der „Heiligen Drei Tage“ endete nach dem Schlussgebet mit einem Auszug in aller Stille. Die stimmungsvolle musikalische Gestaltung der Karfreitagsliturgie hatte die Frauenschola unter der Leitung von Lydia Schropp übernommen. Im Anschluss begaben sich einige der Mitfeiernden noch zum Heiligen Grab, das nach der Ölbergandacht am Gründonnerstag vor dem Sebastiani-Seitenaltar aufgebaut worden war. Unter einem weißen Schleier lag dort der Leichnam Jesu mit den Wundmalen an der Seite sowie an den Händen und Füßen, der von zwei römischen Soldaten bewacht wurde. Außerdem knien zwei Engel anbetend vor der Grabeshöhle, die von farbigen Lichtern umsäumt ist. Das Heilige Grab wird voraussichtlich bis Donnerstag der Osterwoche in der Pfarrkirche aufgebaut bleiben, wird aber nach dem Auferstehungsgottesdienst bestimmte Änderungen erfahren.
Bericht: Ulrich Altmann
Fotos: Ulrich Altmann und Lydia Schropp