Gottesdienst

Das Vermächtnis Jesu gefeiert

Pfarrverband Eichendorf am 19.04.2025

2025 04 17 Gruendonnerstag Eichendorf Feier vom Letzten Abendmahl UA 189

Am vergangenen Donnerstag (17.04.2025), dem Gründonnerstag, zogen Pater Joshy und Pater Jipson mit der Ministrantenschar und zwölf Mitgliedern des Gesamtpfarrgemeinderates bzw. der Kirchenverwaltungen aus dem ganzen Pfarrverband zur Feier des Letzten Abendmahles in die Pfarrkirche Sankt Martinus ein und eröffneten damit das "Triduum Paschale", das auch "Triduum Sacrum" genannt wird. Dabei handelt es sich um die "drei österlichen Tage" von Gründonnerstag bis zur Osternachtsfeier, den Höhepunkt schlechthin, was Kirchenfeste betrifft. 

Bald nach dem fei­er­li­chen Beginn des Got­tes­diens­tes, zu dem die Pries­ter und Minis­tran­ten in der Fest­far­be weiß geklei­det waren, und einer prä­gnan­ten Ein­füh­rung in Bedeu­tung und Ablauf ließ Lydia Schropp zum Glo­ria — dem Lob­ge­sang — die neue Kir­chen­or­gel laut erklin­gen, die Kir­chen­glo­cken läu­te­ten und die Mess­die­ner klin­gel­ten kräf­tig mit den Altar­schel­len und der Sakristeiglo­cke. Dann rück­te die Eucha­ris­tie ins Zen­trum des Gesche­hens. In der allt­tes­ta­ment­li­chen Lesun­gen ging es um das Pas­cha­mahl (sprich: Pas-cha­mahl), das ursprüng­li­chen Opfer­mahl vor dem Aus­zug der Israe­li­ten aus Ägyp­ten, des­sen jüdi­sche Tra­di­ti­on Jesus — wie die Lesung aus dem Korin­ther­brief, die die ältes­te Über­lie­fe­rung des Abend­mahls ent­hält, zeig­te — auf­greift und im Bezug auf sein Leben und Ster­ben als neu­en Bund mit Gott deu­tet. Anschlie­ßend ver­kün­de­te Pater Jip­son, unter­stützt von Anto­nia Schmidt-Ramsin und Sebas­ti­an Albert, das Johan­nes­evan­ge­li­um, das schil­dert, wie Jesus sei­ne Jün­ger beauf­trag­te, das Pas­cha­mahl, das zum neu­en Zei­chen für die Hin­ga­be Jesu gewor­den ist, vor­zu­be­rei­ten und wie Jesus sei­nen Aus­er­wähl­ten die Füße wusch. Nach die­sem Teil des Evan­ge­li­ums wur­de der zu Beginn lee­re Altar­tisch vor­be­rei­tet, bevor Pater Jos­hy als Zei­chen sei­nes Diens­tes die Fuß­wa­schung an den im Altar­raum ver­sam­mel­ten Kir­chen­ver­wal­tungs- und Pfarr­ge­mein­de­rats­mit­glie­dern vornahm.

Pater Joshy wusch 12 Gläubigen die Füße

Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, in dem blei­be ich und er bleibt in mir.“, so lau­te es im 56. Vers des 6. Kapi­tels des Johan­nes­evan­ge­li­ums. In sei­ner anschlie­ßen­den Pre­digt ging Pater Jos­hy auf die­sen Kern­satz der Fro­hen Bot­schaft ein. Der Pfarr­ad­mi­nis­tra­tor beton­te, dass sich jeder von uns“ eine Blei­be wün­sche, in der wir uns wohl- und sicher füh­len, uns ange­nom­men und geliebt füh­len“. Genau die­se Sehn­sucht spre­che Jesus an. Und zwar nicht irgend­wo, son­dern in ihm. Einen Ort, aus dem wir aus sei­ner Kraft leben kön­nen und nicht nur der eige­nen.“ Die Lie­be Jesu habe die Kraft, Ver­wun­dun­gen und Ver­let­zun­gen zu hei­len, von Bin­dun­gen zu befrei­en, die gefan­gen hal­ten, mit Ver­än­de­run­gen und Kri­sen umzu­ge­hen, ohne dar­an zu zer­bre­chen, um selbst zu einer Blei­be für ande­re zu wer­den. Jedes Mal beim Emp­fang der Hei­li­gen Kom­mu­ni­on, las­se sich die­se Nähe Jesus neu erfah­ren. Doch so wie der Herr sein Gewand zur Fuß­wa­schung abge­legt habe und sich mit einem schlich­ten Lei­nen­tuch umgür­tet habe, so müs­se jede und jeder — bevor das gemein­sa­me Mahl beginnt — die Gewän­der des des lieb­lo­sen Ver­hal­tens, von Wut, Zorn, Stolz und Neid able­gen und sich mit dem Lei­nen­tuch der Bereit­schaft zu Ver­ge­bung und Ver­söh­nung umgür­ten, mit ehr­li­cher Lie­be. Zum Schluss stell­te Pater Jos­hy sei­nen Zuhö­rern die Fra­ge, ob es nicht ein gro­ßes Geschenk sei, wenn Jesus jedem und jeder anbie­tet, in ihm eine Blei­be zu fin­den und er gleich­zei­tig in jedem und jeder eine Blei­be sucht.

„Das ist heute“

Nach den Glau­bens­be­kennt­nis, den Für­bit­ten und der Gaben­be­rei­tung folg­ten das Sanc­tus und die Wand­lung, deren Wort­laut nur am Grün­don­ners­tag um und das ist heu­te“ ergänzt wird. Nach dem Agnus Dei reich­ten Pater Jos­hy, Pater Jip­son und Karin Nach­rei­ner die Kom­mu­ni­on, der Pfarr­ad­mi­nis­tra­tor in bei­der­lei Gestalt, Brot und Wein. In Anbe­tracht der gro­ßen Bedeu­tung des Gesche­hens am Grün­don­ners­tag zeig­te sich Pater Jos­hy zum Schluss des ers­ten Teils des Tri­du­ums beim Blick in den Kir­chen­raum zunächst ent­täuscht über den mäßi­gen Besuch der Fei­er vom Letz­ten Abend­mahl. Schließ­lich habe Jesus selbst das Sakra­ment der Eucha­ris­tie ein­ge­setzt und sei­nen Jün­gern den Auf­trag gege­ben, das Abend­mahl in sei­nem Gedächt­nis zu fei­ern. Umso mehr freu­te er sich aber über die­je­ni­gen, die den Weg in das gro­ße Eichen­dor­fer Got­tes­haus, in dem noch vie­le Plät­ze frei waren, gefun­den haben, in der Mehr­zahl Gläu­bi­ge, die nicht im Haupt­ort bzw. Orts­kern woh­nen, son­dern von den Orts­tei­len, die außer­halb des Orts­kerns lie­gen, mit dem Auto oder Fahr­rad zum Got­tes­dienst kom­men. Dar­über hin­aus sei es wirk­lich nicht ein­fach, so der Pfarr­ad­mi­nis­tra­tor, zwölf Füße aus­fin­dig zu machen, die sich — wie damals die 24 der zwölf Apos­tel im Abend­mahl­saal — vom Pries­ter waschen las­sen. Umso dank­ba­rer war Pater Jos­hy für die­je­ni­gen, die den Mut bewie­sen haben, mit ein­zu­zie­hen, wäh­rend der Mes­se mit dem lit­ur­gi­schen Dienst im Altar­raum zu blei­ben, einen ihrer Füße hin­zu­hal­ten und damit ihren Glau­ben in der Öffent­lich­keit zu zei­gen. Das stim­me ihn zuver­sicht­lich. In ande­ren Pfar­rei­en­gemein­schaf­ten gäbe es so etwas schon lan­ge nicht mehr. Dabei sei die Fuß­wa­schung ein solch inten­si­ves Zei­chen des Lie­bes­diens­tes Jesu, der sich als Meis­ter zum Die­ner mach­te und damit sei­nen Jün­gern das Bei­spiel dafür gab, wie sie anein­an­der han­deln sollten. 

Worte des Dankes

Schließ­lich dank­te Pater Jos­hy auch sei­nen“ Minis­tran­ten. Dann sprach der Geist­li­che allen Lek­to­ren, der Kom­mu­ni­on­hel­fe­rin Karin Nach­rei­ner sowie der Damen­scho­la, die die Fei­er vom Letz­ten Abend­mahl unter der Lei­tung von Lydia Schropp (bis zum Glo­ria an der neu­en Kir­chen­or­gel) musi­ka­lisch gestal­te­te, ein herz­li­ches Vergelt’s Gott!“ aus. Auch an Mes­ne­rin Ste­pha­nie Alt­mann und ihre gute Freun­din Anto­nia Schmidt-Ramsin, die sie beim Mes­ner­dienst ger­ne unter­stützt und oft­mals aus­hilft, rich­te­te der Zele­brant ein Wort des Dan­kes. Zu guter Letzt gebüh­re — stell­ver­tre­tend für vie­le — auch Ste­pha­nies Ehe­mann Uli, der — tat­kräf­tig unter­stützt von sei­nen Kol­le­gen aus dem Medi­en­aus­schuss, den frei­en Mit­ar­bei­tern der Land­au­er Zei­tung und der Land­au­er Neu­en Pres­se und dem gro­ßen Wohl­wol­len der Redak­teu­re der bei­den Lokal­zei­tun­gen — in sei­ner Frei­zeit einen Teil der Öffent­lich­keits­ar­beit des Pfarr­ver­ban­des über­nimmt, damit die Leu­te spä­tes­tens bei der Lek­tü­re der Tages­zei­tung erfah­ren, was sie ver­säumt haben, wenn sie nicht live an den viel­fäl­ti­gen Ange­bo­ten der Kir­che teil­ge­nom­men haben. Im Anschluss an den ers­ten Teil der längs­ten Mes­se der Welt“, der sin­ni­ger­wei­se ohne Schluss­se­gen ende­te — waren dann alle nach der in Form einer Pro­zes­si­on gestal­te­ten Über­füh­rung des Aller­hei­ligs­ten noch in die grün illu­mi­nier­te Sebas­tia­nika­pel­le ein­ge­la­den, wo Lukas Salz­ber­ger dan­kens­wer­ter Wei­se alles für eine Ölber­g­an­dacht vor­be­rei­tet hat­te. Dar­über folgt ein geson­der­ter Bericht.

Bericht und Fotos: Ulrich Altmann

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