Bischof

Jubiläumsmaiandacht mit Bischof Stefan Oster

Pfarrverband Eichendorf am 27.05.2025

2025 05 25 Jubilaeumsmaiandacht mit Bischof Stefan 950 Jahre Eichendorf UA 172

Nachdem Bischof Dr. Stefan Oster SDB bereits zu Beginn des Marienmonats den Pfarrverband Eichendorf besucht hatte, bereiteten die Gläubigen des Pfarrverbandes Eichendorf ihrem Oberhirten auch am vergangenen Sonntag, 25.05.2025, wieder einen herzlichen Empfang. 

Zur Freu­de der Vil­s­ta­ler, allen vor­an Pfarr­ad­mi­nis­tra­tor Pater Jos­hy und Ers­ter Bür­ger­meis­ter Josef Beham, kam Bischof Ste­fan, beglei­tet von sei­nem per­sön­li­chen Refe­ren­ten Tho­mas Weg­gart­ner, sei­ner Pres­se­re­fe­ren­tin Susan­ne Schmidt und sei­nem Zere­mo­ni­ar und Chauf­feur Roland Kickin­ger in den fast 6700 Ein­woh­ner star­ken Markt, um gemein­sam mit ihnen 950 Jah­re erst­ma­li­ge urkund­li­che Erwäh­nung Eichen­dorfs“ zu fei­ern. Da Bischof Oster am Jubi­lä­ums­wo­chen­en­de (04.06. bis 06.06.2025) lei­der ter­min­lich schon ander­wei­tig ein­ge­bun­den ist, nahm er die Ein­la­dung, der Jubi­lä­ums­mai­an­dacht zu Ehren der Got­tes­mut­ter vor­zu­ste­hen, ger­ne an. So zog der Sale­sia­ner Don Boscos — pünkt­lich zum Glo­cken­schlag um 19.00 Uhr — beglei­tet von Pater Jos­hy, Pfarr­vi­kar Pater Jip­son, Gemein­de­re­fe­ren­tin Ger­traud Dick­gie­ßer, Zere­mo­ni­ar Kickin­ger und einer gro­ßen Minis­tran­ten­schar in die Eichen­dor­fer Pfarr­kir­che Sankt Mar­ti­nus ein.

950-jähriges Jubiläum gefeiert

Ohne den Bischof von Pas­sau gäbe es heu­er höchst­wahr­schein­lich in Eichen­dorf kein Jubi­lä­um zu fei­ern!“, stell­te Pfarr­ad­mi­nis­tra­tor Pater Jos­hy in sei­ner Begrü­ßung — an sei­nen unmit­tel­ba­ren Vor­ge­setz­ten gewandt — fest. Des­halb freue es ihn beson­ders, dass mit Bischof Ste­fan einer der Nach­fol­ger des Pas­sau­er Bischofs Alt­mann nach Eichen­dorf kommt. Die­sem Pas­sau­er Bischof hat­te Papst Gre­gor VII. in einem Schrei­ben vom 24. März 1075 die Schen­kung von tres Hof­sach­as de Euchen­dorf cum omni uti­li­ta­te“ („drei Höfen mit dem Zube­hör und allem Nut­zen zu Eichen­dorf“) an das Klos­ter St. Niko­la bei Pas­sau bestä­tigt und damit Eichen­dorf, das frü­her Euchen­dorf“ genannt wur­de, erst­mals urkund­lich erwähnt. Bischof Ste­fan sei­ner­seits bedank­te sich recht herz­lich für die Ein­la­dung, die er ger­ne ange­nom­men habe, und erzähl­te, dass sein dama­li­ger Vor­gän­ger zur Zeit des Inves­ti­tur­strei­tes als ein bedeu­ten­der Ver­tre­ter der Gre­go­ria­ni­schen Refor­men gewirkt hat­te und von Anhän­gern des spä­te­ren Kai­sers Hein­rich IV. aus Pas­sau nach Öster­reich ver­trie­ben wur­de, wo er spä­ter im Stift Gött­weig dann auch begra­ben wurde.

Eine Marienstatue mit bewegter Geschichte

Dann eröff­ne­te der Pas­sau­er Ober­hir­te die Andacht mit dem Kreuz­zei­chen. Gemein­de­re­fe­ren­tin Ger­traud Dick­gie­ßer wuss­te anschlie­ßend über die Geschich­te der Eichen­dor­fer Mari­en­säu­le zu berich­ten. Ursprüng­lich war geplant, die Jubi­lä­ums­mai­an­dacht davor am Markt­platz zu fei­ern. Da es sich am Sonn­tag aber dau­er­haft ein­ge­reg­net hat­te, ent­schie­den sich die Ver­ant­wort­li­chen dafür, die Andacht kur­zer­hand in die Pfarr­kir­che zu verlegen.„So strah­lend die­se Mari­en­fi­gur, auch sinn­bild­lich, am Markt­platz über uns steht und den Markt Eichen­dorf und sei­ne Bewoh­ner in Rich­tung Pfarr­kir­che über­blickt, so bewegt ist ihre Geschich­te: Vor etwas mehr als 150 Jah­ren (1868) haben sich Frau­en aus Eichen­dorf für die Auf­stel­lung einer Mari­en­säu­le ein­ge­setzt. Rund um sie und unter ihr sind sicher unzäh­li­ge segens­rei­che Wege gegan­gen wor­den, und es haben schö­ne und erfül­len­de Begeg­nun­gen statt­ge­fun­den“, so Ger­traud Dick­gie­ßer. Lei­der habe die Mari­en­fi­gur aber auch dunk­le Zei­ten erle­ben, und so z. B. die Pro­pa­gan­da der Natio­nal­so­zia­lis­ten am Markt­platz mit­an­se­hen müs­sen. Am 30. Juni 1955 schließ­lich habe sie ganz wei­chen müs­sen und sei demon­tiert wor­den. Eine gro­ße Gemein­schaft von Gläu­bi­gen habe sich mit Geld­spen­den, Auf­ru­fen und zum Bei­spiel auch durch eine Gebets­de­mons­tra­ti­on (!) für den Wie­der­auf­bau der Mari­en­säu­le im Markt­platz ein­ge­setzt. Ein­zel­ne Bür­ger haben mit viel Auf­wand und gro­ßem per­sön­li­chem Ein­satz der Figur wie­der zu dem gol­de­nen Glanz ver­hol­fen, den sie jetzt hat. Am 27. Mai 1983 schließ­lich wur­de die Mari­en­säu­le am Markt­platz vom dama­li­gen Bischof Anto­ni­us Hoff­mann ein­ge­weiht. Die­se wech­sel­haf­te Geschich­te unse­rer Mari­en­säu­le passt im Grun­de gut zum Leben von Maria und ver­mut­lich zu vie­len Lebens­ge­schich­ten — zu vie­len Lebens-Pil­ger­we­gen‘!“, erzähl­te die Gemein­de­re­fe­ren­tin weiter.

Eine Stadt braucht mehr als Funktionalität und Ökonomie

Nach­dem die Got­tes­dienst­ge­mein­de zusam­men mit dem Musi­ka­li­schen Ver­ein in das Magni­fi­kat, den Lob­preis Got­tes, den Maria selbst mit dem Jesus­kind in ihrem Leib bei Eli­sa­bet anstimm­te, ein­ge­stimmt hat­te, ver­kün­de­te Pater Jip­son das Evan­ge­li­um nach Lukas, das von der Begeg­nung der bei­den Frau­en im Berg­land von Judäa erzählt. Die Geschich­te Got­tes mit den Men­schen beginnt im Buch Gene­sis, dem ers­ten Buch der Bibel, in einem Gar­ten!“, eröff­ne­te Bischof Ste­fan sei­ne anschlie­ßen­de Pre­digt. Im Ver­lauf die­ser Sto­ry“ ent­wick­le sich der Gar­ten zu einer präch­ti­gen Stadt, von der im letz­ten Buch der Hei­li­gen Schrift, der Offen­ba­rung des Johan­nes, die Rede ist. In der Bibel kön­ne man aber auch von einer ande­ren Stadt lesen: Babel oder Baby­lon genannt. Im Gegen­satz zur Davids­stadt Jeru­sa­lem, dem Ort wo Gott unter den Men­schen, , die aus ihrer frei­en Ent­schei­dung her­aus das Para­dies ver­las­sen haben, woh­nen wer­de und leben will, sei Baby­lon nur von Funk­tio­na­li­tät und Öko­no­mie bestimmt. Natür­lich braucht es das auch!“, bezog sich Bischof Ste­fan auf das Markt­ju­bi­lä­um. Aber ohne Gott sei das alles sinn­ent­leert, wertlos.

Maria als neue Bundeslade

In sei­ner Anspra­che zeig­te Bischof Oster vie­le bedeut­sa­me Par­al­le­len auf, die sich wie ein roter Faden durch die Hei­li­ge Schrift zie­hen. So habe König David sei­ner­zeit z. B. die Bun­des­la­de aus Judäa, wo sie qua­si zwi­schen­ge­la­gert war, nach Jeru­sa­lem her­auf­ge­holt. Die­se präch­tig ver­gol­de­te Tru­he aus Aka­zi­en­holz beher­berg­te die bei­den Geset­zes­ta­feln, die Gott Mose am Berg Horeb über­gab, Man­na — das Brot, mit dem der Herr sein Volk in der Wüs­te gespeist hat — und den Stab Aarons, dem zum Pries­ter beru­fe­nen Bru­der Moses. Der Vater des Königs Salo­mo habe, als er die Bun­des­la­de in sei­ne Stadt brach­te, vor dem Aller­hei­ligs­ten getanzt — Johan­nes hüpf­te im Bauch Eli­sa­bets, als sie — vom Hei­li­gen Geist erfüllt — den Gruß Mari­ens hör­te. David habe eine bestimm­te Zeit gebraucht, um die Lade heim­zu­brin­gen“ — Maria blieb drei Mona­te bei ihrer Cou­si­ne, in einer Stadt im Berg­land von Judäa. Maria sei im über­tra­ge­nen Sinn die neue Bun­des­la­de, die Jesus, der den Bund mit Gott erfüllt, das Brot des Lebens und nicht nur“ das Opfer, son­dern zugleich der ewi­ge Pries­ter sei, in ihrem Leib getra­gen hat. 

Die Wohnung Gottes unter den Menschen

Maria sei aber nicht nur“ die Bun­des­la­de Got­tes, son­dern auch das Sinn­bild für die Kir­che Chris­ti, in der sich alle, die an den Sohn Mari­as glau­ben und Gott anbe­ten, ver­ei­nen. Und des­halb zeig­te sich Bischof Oster gar nicht unglück­lich dar­über, dass die Jubi­lä­ums­mai­an­dacht nicht an der Mari­en­säu­le, son­dern gera­de in der Pfarr­kir­che gefei­ert wur­de — dem Ort, wo Gott unter den Men­schen wohnt und mit ihnen in Bezie­hung leben will. So wünsch­te der Pas­sau­er Ober­hir­te den Eichen­dor­fern, dass ihr Ort sich auch in der Zukunft gut wei­ter­ent­wi­ckelt, aber gleich­zei­tig eben auch von der Gegen­wart Got­tes erfüllt blei­be: Herz­li­chen Glück­wunsch, Eichen­dorf, zum 950-jäh­ri­gen Jubi­lä­um!“, rief Bischof Ste­fan sei­nen Zuhö­re­rin­nen und Zuhö­ren zum Schluss sei­ner Pre­digt zu.

Maria, die „Pilgerin der Hoffnung“

Ver­tre­ter aus jeder Pfar­rei des Pfarr­ver­ban­des tru­gen anschlie­ßend die Für­bit­ten vor Gott, der uns Maria als Pil­ge­rin der Hoff­nung‘ zur Sei­te gestellt hat“. Dann folg­te die Lita­nei zur Regi­na Pacis, der Köni­gin des Frie­dens, den die Welt so not­wen­dig braucht, bevor Bischof Ste­fan zum Vater­un­ser ein­lud und zusam­men mit dem Got­tes­volk im Ave Maria!“ die Mut­ter Jesu grüß­te. Nach dem gemein­sa­men Pil­ger­ge­bet zu dem 2024 noch von Papst Fran­zis­kus für 2025 aus­ge­ru­fe­nen Hei­li­gen Jahr und dem Schluss­se­gen, den der Pas­sau­er Ober­hir­te mit dem Bischofs­tab in der lin­ken Hand und der Mitra auf dem Kopf spen­de­te, zog Bischof Ste­fan zusam­men mit dem lit­ur­gi­schen Dienst am Zele­bra­ti­ons­al­tar vor­bei zum reich mit Blu­men geschmück­ten Mari­en­al­tar. Vor der vom Hen­gers­ber­ger Bild­hau­ers Wil­helm Prix im Jah­re 1957 geschaf­fe­nen Madon­na, die zwi­schen dem lin­ken Chor­bo­gen und dem Sebas­tia­ni-Altar ihren Platz in der Pfarr­kir­che hat und mit ihrem rech­ten Fuß der Schlan­ge aus dem Para­dies, die noch die Frucht vom Baum der Erkennt­nis zwi­schen den Zäh­nen trägt, den Kopf zer­tritt, stimm­te die Got­tes­dienst­ge­mein­de das Seg­ne Du, Maria!“ an.

Der Pfarrgemeinderat lud zum Stehempfang im Postsaal ein

Der gemisch­te Chor des Musi­ka­li­schen Ver­eins Eichen­dorf unter der Lei­tung von Chris­ta Wim­mer mit Lydia Schropp an der neu­en Kir­chen­or­gel und Dr. Anto­nia Schmidt-Ramsin an der Quer­flö­te sorg­te für die beson­ders stim­mungs­vol­le musi­ka­li­sche Gestal­tung der Jubi­lä­ums­mai­an­dacht. Nach­dem Pater Jos­hy und Ger­traud Dick­gie­ßer ihrem Chef“ als klei­nes Dan­ke­schön einen Geschenk­korb mit lau­ter gesun­den Sachen“ über­reicht hat­ten und nach dem Gruß­wort des Ers­ten Bür­ger­meis­ters Josef Beham, dem Pater Jos­hy aus­drück­lich für die gute Zusam­men­ar­beit des Mark­tes Eichen­dorf mit dem Pfarr­ver­band dank­te, waren alle Mit­fei­ern­den zu einem Steh­emp­fang in den Eichen­dor­fer Post­saal — unweit der Mari­en­säu­le — ein­ge­la­den. Dort hat­ten Mit­glie­der des Gesamt­pfarr­ge­mein­de­ra­tes unter der Feder­füh­rung von Vor­sit­zen­dem Franz Rat­zis­ber­ger und Schrift­füh­rer Sebas­ti­an Albert, unter­stützt vom Eichen­dor­fer Senio­ren­club, dan­kens­wer­ter Wei­se alles per­fekt vorbereitet.

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Bischof Oster trug sich in das Goldene Buch ein

Im Bei­sein der Gäs­te und Ehren­gäs­te — neben der Geist­lich­keit und den anwe­sen­den Eichen­dor­fer Markt­ge­mein­de­rä­ten allen vor­an Ehren­bür­ger und Alt­bür­ger­meis­ter Max Wag­ner sowie die Graf Max-Georg und Grä­fin Julia Susann von Arco auf Val­ley, stell­ver­tre­tend für die Ehren­bür­ge­rin Grä­fin Moni­ca von Arco auf Val­ley — trug sich Bischof Ste­fan zur gro­ßen Freu­de der Eichen­dor­fer vor der Büh­ne des geschmack­voll deko­rier­ten Post­saa­les mit einer per­sön­li­chen Wid­mung in das Gol­de­ne Buch des Mark­tes Eichen­dorf ein. Bei reschen Bre­zen, Käse­wür­feln, herz­haf­ten Häpp­chen und süßem Gebäck sowie erfri­schen­den Geträn­ken aus der Adl­dor­fer Arco-Braue­rei nah­men die Gäs­te die Gele­gen­heit ger­ne wahr, sich mit dem volks­na­hen Bischof humor‑, hoff­nungs­voll und gut über Gott und die Welt aus­zu­tau­schen. Außer­dem hat­ten Ida Maria None­der und Lena Able zusam­men mit Ste­fan Leh­ner vom Markt Eichen­dorf die sehens­wer­te Foto­aus­stel­lung zum 950-jäh­ri­gen Jubi­lä­um auf­ge­baut, die viel Wis­sens­wer­tes über den Markt und die Kir­che ver­mit­telt und die Anwe­sen­den ger­ne unter die Lupe nah­men. Zudem bestand die Mög­lich­keit, Lite­ra­tur über die Geschich­te Eichen­dorfs sowie Jubi­lä­ums­krü­ge und ‑anste­cker zu erste­hen. Die Eichen­dor­fer freu­en sich schon dar­auf, wenn Bischof Ste­fan ihnen hof­fent­lich bald wie­der die Ehre gibt. 

Bericht und Fotos: Ulrich Altmann

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