Mit einem festlichen Gottesdienst wurde am vergangenen Samstag (24.05.2025) die Firmung von 30 Jugendlichen aus dem Pfarrverband Eichendorf, vier Jugendliche aus den Pfarrverbänden Aufhausen und Landau a.d.Isar gefeiert. Das Firmsakrament spendete Generalvikar Josef Ederer aus Passau im Auftrag von Bischof Dr. Stefan Oster.
Die Firmlinge aus den Pfarrverbänden Eichendorf und Aufhausen hatten sich in den zurückliegenden Monaten intensiv auf diesen Tag vorbereitet. In mehreren Vorbereitungstreffen machten sich Gemeindereferentin Gertraud Dickgießer und ehrenamtliche Jugendliche bzw. junge Erwachsene aus dem Pfarrverband Eichendorf mit den Jugendlichen auf den Weg, wobei vor allem die Gemeinschaft der Firmlinge gestärkt wurde. Außerdem gab es immer wieder die Möglichkeit, sich genauer über den Heiligen Geist und die Firmung zu informieren und auch darüber zu diskutieren. Die Firmbewerber verbrachten z. B. einen gemeinsamen Nachmittag mit jungen Erwachsenen und Betreuern der Jüngerschaftsschule aus der „HomeBase Passau“. Besonders auch beim „geistreichen“ Firmwochenende in Passau wurde den Jugendlichen ein abwechslungsreiches Programm geboten. Zuletzt hatten die Firmlinge zusammen mit Pater Joshy und Gertraud Dickgießer eine Bußandacht mit Beichtgelegenheit gefeiert, bei der die Jugendlichen aufgefordert waren, ihr eigenes Leben kritisch in den Blick zu nehmen und das auch taten.
„Auf wen hörst Du?“
Gespannt zogen die 34 Jugendlichen zusammen mit ihren Paten nun am vergangenen Samstag feierlich in die Eichendorfer Pfarrkirche St. Martinus ein. Nach einleitenden Begrüßungsworten von Pfarradministrator Pater Joshy, den beiden Firmlingen Milena Glashauser und Katharina Lau und dem Grußwort des 1. Bürgermeister Josef Beham eröffnete der Firmspender Generalvikar Josef Ederer den Gottesdienst. Im Anschluss an die Kyrierufe, die von Julia Jahrstorfer, Milena Aigner und Leni Enzinger vorgetragen worden waren, und das Glorialied trug Franziska Schraufnagl die Lesung vor. Nach dem Halleluja verkündete Pater Joshy das Matthäusevangelium. Der Evangelist schreibt darin über den Beginn der Bergpredigt, den Seligpreisungen und dem Doppelbildwort vom Salz der Erde und dem Licht der Welt. „Auf wen hörst Du? Wer oder was gibt Dir Orientierung?“, wandte sich Generalvikar Ederer zu Beginn seiner Predigt besonders an die Firmlinge. „Die Eltern, Großeltern, Freunde? Gesetze und Ordnungen? Die sozialen Medien? Geistliche Autoritäten, wie Papst Leo, auf den jetzt so viele Menschen ihre Hoffnung setzen? Auf Gott selbst?“ Dass die Antwort darauf nicht nur wichtig, sondern existentiell sei, könne jede und jeder Tag für Tag erleben. Heutzutage seinen neben wirklich guten Ratgebern eine Menge von „Rattenfängern“ unterwegs, die — ganz egoistisch — sich selbst ins Zentrum stellen — ohne Rücksicht auf das Wohl anderer, Anstand, Wahrheit, Gerechtigkeit, Verlässlichkeit und andere wichtige Werte. „Und weil das immer mehr werden, die so denken und handeln, sieht die Welt auch so aus, wie sie derzeit aussieht!“, betonte Ederer.
Die freie Entscheidung für das Gute
„Die Firmung, für die Ihr Euch entschieden habt, ist ein Zeichen gegen diesen Trend zu Egoismus und Gottlosigkeit. Ihr hattet die Wahl und habt Euch als junge Leute dafür entschieden, in der Firmvorbereitung ein Stück eures Lebensweges wieder intensiver mit Gott zu gehen, auch wenn jedem von uns bewusst ist, dass die Intensität dieser Nähe individuell ganz unterschiedlich war und ist!“, wandte sich der Generalvikar an die Firmlinge. „Dass Ihr diesen Schritt — in aller Freiheit — gegangen seid, war ein richtiger Schritt und eine kluge Entscheidung!“, hob der Firmspender besonders hervor. „Ihr habt damit nochmals Gott gewählt, als Orientierung in Eurem Leben. Eine bessere Wahl kann man nicht treffen! Auch wenn man heute bei uns dafür von vielen eher belächelt oder bemitleidet wird!“ Von diesem Gott, der zwar keinen Menschen brauche, der die Menschen aber wolle und ins Leben gerufen habe, wisse man: „Seine Liebe gilt jeder und jedem von uns — also auch Dir — von Anfang an und ganz persönlich! Er bietet Dir die Beziehung zu IHM an und sehnt sich nach Deinem freien „JA!“ zu IHM, nach unserem Glauben!“, so Ederer. Gott wolle „ein gelingendes und glückliches Leben für Dich, Rettung, Freiheit und ein Leben in Fülle! Ein Leben mit IHM!“ Der Generalvikar bezog sich im weiteren Verlauf seiner Predigt auf die beiden vorgetragenen Texte aus der Heiligen Schrift und zeigte deutlich auf, dass jede Entscheidung Verantwortung und Konsequenzen mit sich bringt, wie die Lehre Jesu das komplette Leben in Beziehung mit Gott bringt und dass die Firmlinge in herausfordernden Zeiten den Auftrag haben, als „Salz der Erde und Licht der Welt“ Gottes Gegenwart schmeckbar, sichtbar, spürbar und erfahrbar zu machen. „Dazu werdet Ihr alles an Kraft und Heiligem Geist brauchen können, was Ihr kriegen könnt! Aber, Du darf Dir sicher sein: Je stärker Deine Beziehung zu Gott ist, je mehr Du an IHM dran bist und auf IHN und seine Weisungen hörst, desto gelingender wird Dein Leben sein. Denn Gott ist Liebe, Freiheit und Leben!“
Um den Heiligen Geist gebetet
Nach dem Taufbekenntnis der Firmlinge und dem Gebet um die Sendung des Heiligen Geistes und die Gaben der Weisheit, der Einsicht, des Rates, der Erkenntnis, der Stärke, der Frömmigkeit und der Gottesfurcht, legte Generalvikar Josef Ederer jedem einzelnen Firmling mit den Worten „Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist!“ die Hand auf und salbte jeden von ihnen mit geweihtem Chrisamöl. Der Firmspender brachte sein großes Interesse und seine aufrichtige Anerkennung für die jungen Christen zum Ausdruck, indem er mit allen Jugendlichen und ihren Paten herzliche und ermutigende Gespräche führte und Fragen stellte. Die anschließenden Fürbitten übernahmen Tobias Fastenmayr, Florian Salzberger, Sina Bruckmeier, Jana Brunner und Franziska Kirschner. Zur Gabenbereitung brachten die Firmlinge als Zeichen der Dankbarkeit für das Geschenk der Firmung und das, was sich in der Zeit der Vorbereitung erlebt hatten, Symbole zum Zelebrationsaltar: Teresa Salzberger verwies auf die Plakate, die von den Firmlingen gestaltet und unter der Kanzel aufgebaut worden waren; Milla Widmann brachte eine Bibel, Iris Loibl eine brennende Kerze und Jasmin Loibl eine Schatzkiste; schließlich übergab Benedikt Wimmer an den Hauptzelebranten Josef Ederer den Kelch und die Patene mit der Hostie.
Andachtsgegenstände gesegnet
Im Anschluss an die Kommunionspendung, bei der der Firmspender, Pater Joshy und Pfarrvikar Pater Jipson von Gemeindereferentin Gertraud Dickgießer unterstützt wurden, baten Matthias Altschäffl, Maximilian Knöckl, Mathias Stockner und Jonas Jahrstorfer stellvertretend für alle frisch Gefirmten um den Geist des Trostes und der Freude, der Wahrheit und des Friedens, des Vertrauens, der Hoffnung und des Glaubens. Ein eigens für diesen besonderen Anlass von Christiane Aigner aus dem Kinder- und Jugendchor „belle voci“ und den übrigen Chören des Pfarrverbandes arrangierter Projektchor gestaltete unter der Leitung von Lukas Salzberger den Festgottesdienst auf moderne und eindrucksvolle Weise. Mit stimmungsvollem Gesang und berührender Klaviermusik wurde der Firmfeier so ein würdiger musikalischer Rahmen verliehen. Am Ende des Gottesdienstes segnete der Firmspender die mitgebrachten Andachtsgegenstände.
Worte des Dankes
Bevor Generalvikar Josef Ederer den Gläubigen zusammen mit seinen beiden Mitzelebranten den Segen Gottes zusprach, bedankten sich Anna Rossa und Mia Hackl im Namen aller Firmlinge, ihrer Eltern und Paten ganz besonders bei ihm für die Spendung des Firmsakraments und drückten dies mit einem Geschenk an ihn aus. Weiter sprachen sie Pater Joshy, Pater Jipson und Gertraud Dickgießer, dem Jugendausschuss, besonders den ehrenamtlichen Helfern bei der Firmvorbereitung, also Gerhard und Thomas Ebner, Maria Schraufnagl, Lukas Salzberger, Sophia Birkmann, Magdalena und Antonia Brunner, dem Projektchor, der Mesnerin Stephanie Altmann und ihrer Familie, den Ministranten aus dem ganzen Pfarrverband sowie den engagierten Pfarrgemeinderatsmitgliedern ihren Dank aus. Ein besonderer Dank galt 1. Bürgermeister Josef Beham, der am Gottesdienst teilnahm, und dem ebenfalls mitfeiernden 3. Bürgermeister Max Schraufnagl; schließlich ließ es sich der Markt Eichendorf auch heuer nicht nehmen, den Firmspender, die Hauptamtlichen und einen Teil der ehrenamtlichen kirchlichen Mitarbeiter zum Mittagessen ins Gasthaus „Zum Kapfinger“ einzuladen. Nach dem gemeinsam intonierten „Großer Gott, wir loben Dich!“ waren die frisch Gefirmten mit ihren Familien noch zu einem Sektempfang ins Pfarrzentrum eingeladen, der von einigen Mitgliedern des Gesamtpfarrgemeinderates unter der Federführung des Vorsitzenden Franz Ratzisberger organisiert wurde.
Bericht und Fotos: Ulrich Altmann