Gottesdienst

Auftakt der „Heiligen Drei Tage“

Pfarrverband Eichendorf am 29.03.2024

2024 03 28 Gruendonnerstag Eichendorf Fusswaschung Oelbergandacht Heiliges Grab UA 29

Die Messe vom letzten Abendmahl bildet für die Katholiken den Auftakt zum Höhepunkt des ganzen Kirchenjahres: zum so genannten "Triduum Sacrum", den "Heiligen Drei Tagen" von Leiden, Tod und Auferstehung des Herrn, die in der Osternacht gipfeln. Über 100 Gläubige aus dem ganzen Pfarrverband sind am Gründonnerstag, 28.03.2024, der Einladung dazu gefolgt und in die Pfarrkirche St. Martin gekommen.

Dabei stan­den zwei beson­de­re Sym­bol­hand­lun­gen im Mit­tel­punkt, die Teil des Ver­mächt­nis­ses Chris­ti sind: das gemein­sa­me Mahl und die Fuß­wa­schung der Jün­ger. Nach der Eröff­nung und den Kyrie­rufen wur­de zum Volks­ge­sang beim Glo­ria akus­tisch gewis­ser­ma­ßen noch ein­mal voll auf­ge­fah­ren: Lydia Schropp griff kräf­tig in das Manu­al der Kir­chen­or­gel, Mes­ne­rin Ste­pha­nie Alt­mann läu­te­te alle Kir­chen­glo­cken und die Minis­tran­ten klin­gel­ten, so laut sie konn­ten, mit ihren Schel­len. Danach ver­stumm­te die Orgel. Auch die Glo­cken schwie­gen ab die­sem Zeit­punkt; der Volks­mund sagt bekannt­lich, dass sie nach Rom flie­gen” und erst zur Oster­nacht wie­der zurückkehren.

Fußwaschung als Liebestat

Bei den Lesun­gen, die Mat­thi­as Mai­er nach ein­lei­ten­den Wor­ten von Franz Rat­zis­ber­ger vor­trug, rück­te dann die Eucha­ris­tie ins Zen­trum der Lit­ur­gie: Sie berich­ten von der Fei­er des ritu­el­len Pas­cha­mahls, das das jüdi­sche Volk beim Pas­cha­fest in Erin­ne­rung an sei­ne Befrei­ung aus Ägyp­ten und den Durch­zug durch das Rote Meer begeht, und vom letz­ten Abend­mahl Jesu. Das Tages­evan­ge­li­um, das Pater Jos­hy, Pater Jip­son und Gemein­de­re­fer­tin Ger­traud Dick­gie­ßer rol­len­ver­teilt ver­kün­de­ten, behan­del­te die Fuß­wa­schung, die Jesus beim gemein­sa­men Mahl an sei­nen Jün­gern voll­zo­gen hat. Bei die­ser Waschung han­delt es sich um ein sym­bol­träch­ti­ges Gesche­hen, das auch als Lie­bes­tat des Herrn” bezeich­net wird. Und die­sem Bei­spiel Jesu sol­len die Chris­ten fol­gen und ein­an­der sowie allen Men­schen in täti­ger Nächs­ten­lie­be die­nen. Mit sei­ner anschlie­ßen­den Pre­digt reg­te Pater Jos­hy sei­ne Zuhö­rer mit eini­gen per­sön­li­chen Fra­gen an, dar­über nachzudenken.

Tut dies zu meinem Gedächtnis!

Danach wusch der Geist­li­che zwölf aus­ge­such­ten Lai­en die Füße, um den Dienst­cha­rak­ter sei­nes Amtes zu zei­gen. Neben Mit­glie­dern des Gesamt­pfarr­ge­mein­de­ra­tes und der Kir­chen­ver­wal­tun­gen des Pfarr­ver­ban­des waren heu­er auch Mit­glie­der der Pfarr­ver­bands-Cari­tas­ver­eins, des Frau­en- und Müt­ter­ver­eins Dor­nach, des KDFB Eichen­dorf und der Land­ju­gend unter den Jün­gern“. Papst Fran­zis­kus hat den Ritus der Fuß­wa­schung übri­gens im Janu­ar 2016 refor­miert und aus­drück­lich auch Frau­en dafür zuge­las­sen; zuvor war offi­zi­ell – in Anleh­nung an die zwölf männ­li­chen Jün­ger – nur die Fuß­wa­schung an Män­nern und Jun­gen vor­ge­se­hen. Nach den Für­bit­ten wur­de gemein­sam Eucha­ris­tie gefei­ert. Die Wand­lungs­wor­te wer­den am Grün­don­ners­tag — zum ein­zi­gen Mal im Kir­chen­jahr — um den Zusatz das ist heu­te“ ergänzt. Die Minis­tran­ten benutz­ten zur Wand­lung anstel­le der Altar­schel­len nur noch Klap­pern aus Holz, die durch ihren har­ten Klang die Lei­den Jesu ver­sinn­bild­li­chen sollen.

Anschließend Ölbergandacht gefeiert

Die Kom­mu­ni­on wur­de den­je­ni­gen Gläu­bi­gen, die woll­ten, in bei­der­lei Gestal­ten, also im gewan­del­ten Brot und im gewan­del­ten Wein, gereicht. Am Ende des Got­tes­diens­tes wur­den die kon­se­krier­ten Hos­ti­en in einer Pro­zes­si­on, die von der Minis­tran­ten­schar aus Eichen­dorf, Hart­kir­chen und Dor­nach ange­führt wur­de, in die Sebas­tia­nika­pel­le über­führt. Der Taber­na­kel im Pres­by­te­ri­um blieb offen und leer. In Anleh­nung an die Nacht­wa­che der Jün­ger am Ölberg – kurz vor der Ver­haf­tung Jesu – hat­ten die drei Haupt­amt­li­chen alle Gläu­bi­gen nach der Abend­mahls­mes­se zu einer besinn­li­chen Ölber­g­an­dacht ein­ge­la­den. Gemein­de­re­fe­ren­tin Ger­traud Dick­gie­ßer, Sebas­ti­an Albert, Mat­thi­as Mai­er und Franz Rat­zis­ber­ger tru­gen dazu pas­sen­de Tex­te vor, ehe Pater Jos­hy den Segen spen­de­te. Die musi­ka­li­sche Gestal­tung die­ser Andacht sowie der Mes­se nach dem Glo­ria über­nahm die Frau­en­scho­la mit Anne­ma­rie Mühl­bau­er, Reserl Wag­ner und Hil­de Weitl unter der Lei­tung von Lydia Schropp.

Bericht und Fotos: Ste­pha­nie Altmann

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