Richtig kalt war es und windig. Wettertechnisch ungemütlich. Und doch sind am Palmsonntagabend viele Gläubige der Einladung von Pater Joshy gefolgt, mit ihm und dem Gesamtpfarrgemeinderat den Weg des Leidens Jesu tatsächlich nachzugehen. Punkt 18.00 Uhr startete der Pilgerzug an der Dreifaltigkeitskapelle am südlichen Ende der Adldorfer Schloßallee.
Entlang der 1,2 Kilometer langen und durchaus anspruchsvollen Strecke, die über den Kellerturm zur Holzkapelle in Kellerhäuser führte, wurden die 14 Stationen des Leidensweges Jesu in sieben Stopps gebetet und gesungen. Als Vorbeterinnen und Vorbeter hatten sich Mitglieder der Kirchenverwaltungen des Pfarrverbandes und des Gesamtpfarrgemeinderates engagiert. Alois Breitschopf, der Vorsitzende des Pilgervereins Wallerfing-Eichendorf, hatte dankenswerter Weise wieder die mobile und wetterfeste Lautsprecheranlage mitgebracht.
Der Kreuzweg war kein Sonntagsspaziergang
Hans Schott und Pater Jipson gingen der Prozessionsgemeinde mit großen Holzkreuzen voran, gefolgt von Lautsprecherträger Sebastian Albert. Die Teilnehmer waren mit warmer Kleidung, gutem Schuhwerk, Reflektorwesten sowie Taschen- und Stirnlampen gut ausgerüstet. Und jeder, der wollte, durfte sein eigenes Kreuz mitbringen. Schon die Wetterlage machte es den Teilnehmern — trotz ihrer guten Ausrüstung — deutlich, dass der Kreuzweg Jesu kein Sonntagspaziergang war. Die von Pater Joshy ausgewählten Texte und die passenden Passionslieder, die Lukas Salzberger ausgesucht und angestimmt hatte, regten dazu an, dem Leben Jesu und seiner Botschaft nachzuspüren. Wem der Weg beschwerlich wurde, konnte sich in der guten und andächtigen Gemeinschaft nicht nur geistig einhaken. Der Gesang der Vögel in der Abenddämmerung und die frische Abendluft taten ihr übriges.
Ende des Kreuzweges an der Holzkapelle
An der Endstation„Holzkapelle“ hatte Mesnerin Rosemarie Flexeder das kleine Gotteshaus in Kellerhäuser bereits aufgesperrt und mit Kerzen beleuchtet. Dort warteten bereits ein paar Gläubige auf die Betergruppe.
Zum Abschluss spendete Pater Joshy dort den Teilnehmern unter dem teilweise bewölkten Sternenhimmel den Schlusssegen und lud alle Beteiligten zur weiteren Feier der Heiligen Woche ein, die mit der Feier der „längsten Messe der Welt“ (die in drei Teilen am Gründonnerstag, Karfreitag und der Osternacht/Auferstehung begangen wird) ihren Höhepunkt findet.
Bericht und Fotos: Stephanie Altmann