Am vergangenen Sonntag (8. Oktober 2023) feierten die Katholiken der Wallfahrtsfiliale Haid in der Wallfahrtskirche Salvator Mundi einen Familiengottesdienst. Kinder und Jugendliche der Pfarrei mit ihren Eltern und Großeltern waren der Einladung von Pater Joshy, Gemeindereferentin Gertraud Dickgießer und dem Familiengottesdienstteam gefolgt.
Während des Gottesdienstes segnete Pater Joshy den Erntealtar, den Mesnerin Johanna Goldbrunner sowie Tanja Kolodziej, Sophia Zwinger und Anita Loibl vom Pfarrgemeinderat und Silvia Laurer von der Kirchenverwaltung mit allerlei Feldfrüchten, Semmeln, einem Flascherl Bier und anderen wertvollen Lebensmitteln sowie einer kunstvoll angeordneten „Sonnenblume“ aus Maiskolben und Kastanien prächtig vorbereitet hatten. Zu den Fürbitten, die zwei Kinder vortrugen, brachten die anderen Kinder Gegenstände zum Erntealtar, wie etwa eine Playmobil-Kirche, Tauben (aus Stoff) und eine Schale mit Erde. Alle Kinder, die wollten, durften diese Schale mit einem Tütchen voller Erde weiter auffüllen. Der Haider Kirchenchor übernahm unter der Leitung von Angela Kastenberger, die auch die Orgel spielte, die musikalische Gestaltung des Familiengottesdienstes (vorwiegend im Dialekt).
Johannes Schott als Oberministrant verabschiedet
Im Anschluss an die Kommunionfeier und ein Dankgebet, das Daniela Schrettenbrunner im niederbayerischen Dialekt vorlas, rief Pater Joshy den Oberministranten Johannes Schott zu sich an den Altar. Pater Joshy und Gemeindereferentin Gertraud Dickgießer bedankten sich bei dem fleißigen Obermessdiener für seinen treuen Dienst. Johannes Schott warb bei den Gläubigen aus dem Stegreif mit einer kurzen Ansprache für den Dienst am Altar und versprach, wenn Not am Mann ist, immer wieder auszuhelfen. Dann wurde Laura Einhellig feierlich offiziell in die kleine, aber feine Schar der Ministranten von der Haid aufgenommen. Dazu segnete er die Messdienerin und die bronzene Plakette, die sie künftig bei ihrem Dienst tragen darf. Die neue Oberministrantin, Barbara Steinhuber, legte der „Neuen“ die Plakette an und gratulierte ihr zusammen mit Gemeindereferentin Gertraud Dickgießer.
Johanna Goldbrunner für 25 Jahre Mesnerdienst geehrt
Danach trat Kirchenpfleger Hans Schott zum Ambo und nahm zwei weitere Ehrungen vor.
Seit nunmehr 25 Jahren ist die Mesnerin Johanna Goldbrunner im Dienst. Sie übernahm 1998 den Dienst der verstorbenen Anna Zauner. „Ohne unsere Johanna wären wir hier auf der Haid um vieles ärmer!“, erklärte Hans Schott. Sie schmückt die Kirche mit Blumen, meist aus ihrem eigenen Garten. An Ostern, Pfingsten und Fronleichnam steht immer mehr Arbeit an, denn da wird das Gotteshaus besonders aufwendig geschmückt. Auch Weihnachten ist eine sehr arbeitsintensive Zeit für die Mesnerin. Bei Beerdigungen nimmt Johanna Goldbrunner die Messintentionen auf. Sie kümmert sich um die Ministranten, ganz besonders an Heilig-Drei-König. Außerdem versieht sie als Lektorin und Kantorin liturgische Dienste. Die zwischenzeitlich restaurierte Kirchturmuhr liegt ihr besonders am Herzen. Seit 25 Jahren steigt sie die Wendeltreppe von der Sakristei aus empor, um das Uhrwerk von Hand aufzuziehen. Wenn sich Wallfahrtsgruppen oder einzelne Pilger für eine Kirchenbesichtigung, Führung oder Turmbesteigung anmelden, gibt es bei Johanna Goldbrunner niemals ein „Nein“. Außerdem dokumentiert und fotografiert sie ganz emsig und erstellt Berichte für die Presse, den Pfarrbrief, die Homepage des Pfarrverbandes und sogar für das Passauer Bistumsblatt. Zum Dank für all diese Dienste, die die Jubilarin für die Pfarrei nun schon ein Vierteljahrhundert zuverlässig und stets ohne großes Aufsehen — und hoffentlich auch in Zukunft noch recht lange — erledigt, überreichte der Kirchenpfleger ihr im Namen der Pfarrei einen Blumenstrauß mit besonderen Blüten sowie eine Ehrenurkunde und eine Anstecknadel des Bistums Passau. „Johanna, Du bist eine Mesnerin mit Leib und Seele!“, bestätigte Pater Joshy die Worte des Kirchenpflegers und schloß sich dessen Dankesworten an.
Auch der Kirchenchor feierte Jubiläum
Dann würdigte Hans Schott den Haider Kirchenchor, der heuer sein 40-jähriges Bestehen feiern darf. Als 1980 der damalige Organist Max Balk verstarb, gab es plötzlich keinen Kirchenchor mehr auf der Haid. Im Frühsommer 1983 war es Ursula Glashauser, die einen neuen Kirchenchor aus der Taufe hob. Ihren ersten „Auftritt“ hatte die Gruppe am Erntedankfest vor 40 Jahren vor dem Marienaltar, begleitet von Ursula Glashauser an der Gitarre. Schott hatte sich erzählen lassen, dass der Anfang nicht ganz einfach war. 1987 hat dann Angela Kastenberger die Leitung übernommen und auch die Kirchenorgel wieder zum Erklingen gebracht. Derzeit besteht der Chor aus den Gründungsmitgliedern Ursula Glashauser, Gertraud Zwinger, Heidi Sperl, Gertraud Steinhuber, Angelika Eckl und Anita Loibl sowie den später dazugekommenen Mitgliedern Gerhard Pinkl und Manuela Schreckenast sowie der Organistin und Leiterin Angela Kastenberger. Musikalisch umrahmt werden Taufen, Kommunionen, Hochzeiten, Maiandachten, Beerdigungen und natürlich die Sonn‑, Feiertags- und Wallfahrtsmessen. Für Hochfeste und andere Feiertage werden stets „Sonderchorproben“ angesetzt. Ein besonderer Tag dürfte die Primiz von Andreas Rembeck im Jahre 1997 gewesen sein. Und auch das Lied von Haid, das der Feder von Ursula Glashauser entstammt, ist eine Besonderheit für den Chor und die Pfarrei. „Ihr seid ein Aushängeschild unserer Wallfahrtsgemeinde Haid!“, betonte Hans Schott und dankte allen Chormitgliedern dafür, dass sie ihre Freizeit „opfern“ und fleißig proben, um Gott zu loben und ihn und die Gottesdienstbesucher mit Gesang und Instrumentenspiel zu erfreuen. Als kleines Dankeschön überreichte der Kirchenpfleger, dessen Dank sich Pater Joshy anschloss, Blumen an die anwesenden Chormitglieder.
Kuchenverkauf nach dem Gottesdienst
Nach dem Schlusssegen und der Bayernhymne bedankte sich der Eichendorfer Geistliche auch noch bei allen, die dazu beigetragen haben, den Gottesdienst und das Gotteshaus samt Erntedankaltar vorzubereiten. Besonders betonte er, dass es ihn sehr freut, wenn Kinder und Jugendliche mit ihren Eltern und Großeltern so treu zum Gottesdienst kommen und so eifrig mitfeiern. Denn Kinder und Jugendliche sind schließlich die Zukunft der Kirche.
Mitglieder der Kirchenverwaltung und des Pfarrgemeinderates verkauften im Anschluss an den Gottesdienst gegen eine Spende noch Torten, Kuchen und anderes süßes Gebäck und verteilten die gesegneten Semmeln vom Erntealtar an die Gottesdienstbesucher. Der Erlös kommt der Wallfahrtsfiliale Haid zu Gute.
Bericht: Stephanie Altmann
Fotos: Ulrich Altmann