Festgottesdienst

Nicht nur bei Halskrankheiten

Pfarrverband Eichendorf am 04.02.2025

2025 02 02 Blasiussegen Darstellung des Herrn Maria Lichtmess Eichendorf UA 74

Am vergangenen Sonntag, 2. Februar 2025, dem Tag des gottgeweihten Lebens, feierte Pfarrvikar Pater Jipson in der Pfarrkirche St. Martinus den Gottesdienst zum Fest der Darstellung des Herrn, das im Volksmund auch „Mariä Lichtmess“ genannt wird.

Tra­di­tio­nell beschloss die­ses Fest den weih­nacht­li­chen Fest­kreis. Es war und ist in eini­gen Fami­li­en auch heu­te noch üblich, erst an die­sem Tag das Krip­perl abzu­bau­en und den Christ­baum aus der Stu­be zu ent­fer­nen. Seit der Lit­ur­gie­re­form in der katho­li­schen Kir­che endet die Weih­nachts­zeit nun mit dem Fest​“Tau­fe des Herrn” am ers­ten Sonn­tag nach dem 6. Janu­ar. Am Licht­mess-Tag wird an das jüdi­sche Rei­ni­gungs­ri­tu­al, dem sich Maria — die Mut­ter Jesu — einst unter­zie­hen muss­te: So galt eine Frau im Alten Tes­ta­ment laut jüdi­schen Geset­zen vier­zig Tage nach der Geburt eines Soh­nes als unrein und muss­te aus die­sem Grund im Tem­pel ein Rei­ni­gungs­ri­tu­al mit Opfer­ga­ben über sich erge­hen las­sen. Zudem waren alle erst­ge­bo­re­nen Söh­ne (also auch Jesus) Gott als sein Eigen­tum vor­be­hal­ten, die erst mit einem Opfer aus­ge­löst wer­den muss­ten. So brach­ten Maria und Josef ihren Jesus zum Pries­ter in den Tem­pel, wo er vor Gott​“dar­ge­stellt” wurde.

Eine Begegnung voller Hoffnung und Verheißung

Im Anschluss an den gro­ßen Ein­zug und sei­ne Sta­tio seg­ne­te Pater Jip­son die Ker­zen, die Ste­pha­nie Alt­mann vom Mes­ner­team auf dra­pier­ten Tüchern unter der Kan­zel auf­ge­baut hat­te. Nach­dem er die Fro­he Bot­schaft ver­kün­det hat­te, ging der jun­ge Pfarr­vi­kar auf die Begeg­nung der Hei­li­gen Fami­lie mit dem vom Hei­li­gen Geist erfüll­ten Sime­on und der Pro­phe­tin Han­na ein, von der der Evan­ge­list Lukas detail­reich berich­tet. Wir sehen eine Begeg­nung vol­ler Hoff­nung und Ver­hei­ßung. Maria und Josef brin­gen das Jesus­kind in den Tem­pel, um das Gesetz zu erfül­len, und dort tref­fen sie auf Sime­on, einen Mann, der sein Leben lang auf die Erfül­lung von Got­tes Ver­hei­ßung gewar­tet hat. Sime­on erkennt in die­sem Kind den Mes­si­as, das Licht für die Welt und die Erfül­lung gött­li­cher Hoff­nung!“, eröff­ne­te Pater Jip­son sei­ne Anspra­che. Die­ses Ereig­nis zei­ge, wie Gott sei­ne Ver­spre­chen wahr mache. Sime­on habe Geduld, Ver­trau­en und Glau­ben gehabt — Tugen­den, die in die­ser unru­hi­gen Welt oft ver­ges­sen wür­den. Doch Gott han­delt, auch wenn wir ihn manch­mal nicht sofort erken­nen. Jesus ist das Licht, das nicht nur Sime­on, son­dern allen Men­schen Frie­den und Heil bringt!“, so der Geist­li­che weiter. 

Blasiussegen wurde gespendet

Zugleich sei die­se Sze­ne ein Auf­ruf, die Augen zu öff­nen: Wie Sime­on sei jede und jeder ein­ge­la­den, in den klei­nen und schein­bar unschein­ba­ren Din­gen Got­tes Wir­ken zu ent­de­cken. Der Ret­ter kommt oft nicht in Pracht und Herr­lich­keit, son­dern in Demut und Ein­fach­heit. Lasst uns — wie Sime­on es tat — ver­trau­en, gedul­dig war­ten und Got­tes Licht in unser Leben las­sen. Denn sein Heil ist nicht fern es ist mit­ten unter uns, wenn wir es nur sehen wol­len!“, ermun­ter­te Pater Jip­son die Got­tes­dienst­ge­mein­de. Die sich an das Glau­bens­be­kennt­nis anschlie­ßen­den Für­bit­ten (wie zuvor die Lesung aus dem Buch Malea­chi) trug Lek­tor Ulrich Alt­mann vor. Mat­thi­as Mai­er unter­stütz­te den Zele­bran­ten bei der Kom­mu­ni­on­aus­tei­lung. Zum Schluss der Eucha­ris­tie­fei­er spen­de­te der Pfarr­vi­kar den all­ge­mei­nen Schluss­se­gen, bevor er allen, die zu ihm nach vor­ne kom­men woll­ten, auch ein­zeln den Bla­si­us­segen zusprach. Wäh­rend­des­sen spiel­te Orga­nis­tin Lydia Schropp, die den gesam­ten Sonn­tags­got­tes­dienst musi­ka­lisch gestal­tet hat­te, pas­sen­de Stü­cke an der neu­en elek­tro­ni­schen Kirchenorgel.

Wissenswertes zum Heiligen Blasius

Der Hei­li­ge Bla­si­us, der zu den vier­zehn Not­hel­fern zählt und des­sen Fest am 3. Febru­ar gefei­ert wur­de, war der Über­lie­fe­rung nach Bischof von Sebas­te in Klein­asi­en und erlitt 316 das Mar­ty­ri­um. Die bekann­tes­te Erzäh­lung über Bla­si­us berich­tet, wie er wäh­rend sei­ner Gefan­gen­schaft in einem römi­schen Gefäng­nis einem jun­gen Mann, der an einer Fisch­grä­te zu ersti­cken droh­te, das Leben ret­te­te. Des­halb erteilt die Kir­che den Bla­si­us­segen zum Schutz gegen Hals­krank­hei­ten und alles ande­re Böse. Die Katho­li­ken ver­trau­en gläu­big dar­auf, dass Gott den erlö­sungs­be­dürf­ti­gen Men­schen sein Heil zusagt, gera­de auch für das leib­li­che Wohl­erge­hen. Dass der Bla­si­us­segen gespen­det wird, ist seit dem 17. Jahr­hun­dert nachgewiesen.

Bericht und Fotos: Ulrich Altmann

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