Traditionell beschloss dieses Fest den weihnachtlichen Festkreis. Es war und ist in einigen Familien auch heute noch üblich, erst an diesem Tag das Kripperl abzubauen und den Christbaum aus der Stube zu entfernen. Seit der Liturgiereform in der katholischen Kirche endet die Weihnachtszeit nun mit dem Fest“Taufe des Herrn” am ersten Sonntag nach dem 6. Januar. Am Lichtmess-Tag wird an das jüdische Reinigungsritual, dem sich Maria — die Mutter Jesu — einst unterziehen musste: So galt eine Frau im Alten Testament laut jüdischen Gesetzen vierzig Tage nach der Geburt eines Sohnes als unrein und musste aus diesem Grund im Tempel ein Reinigungsritual mit Opfergaben über sich ergehen lassen. Zudem waren alle erstgeborenen Söhne (also auch Jesus) Gott als sein Eigentum vorbehalten, die erst mit einem Opfer ausgelöst werden mussten. So brachten Maria und Josef ihren Jesus zum Priester in den Tempel, wo er vor Gott“dargestellt” wurde.
Eine Begegnung voller Hoffnung und Verheißung
Im Anschluss an den großen Einzug und seine Statio segnete Pater Jipson die Kerzen, die Stephanie Altmann vom Mesnerteam auf drapierten Tüchern unter der Kanzel aufgebaut hatte. Nachdem er die Frohe Botschaft verkündet hatte, ging der junge Pfarrvikar auf die Begegnung der Heiligen Familie mit dem vom Heiligen Geist erfüllten Simeon und der Prophetin Hanna ein, von der der Evangelist Lukas detailreich berichtet. „Wir sehen eine Begegnung voller Hoffnung und Verheißung. Maria und Josef bringen das Jesuskind in den Tempel, um das Gesetz zu erfüllen, und dort treffen sie auf Simeon, einen Mann, der sein Leben lang auf die Erfüllung von Gottes Verheißung gewartet hat. Simeon erkennt in diesem Kind den Messias, das Licht für die Welt und die Erfüllung göttlicher Hoffnung!“, eröffnete Pater Jipson seine Ansprache. Dieses Ereignis zeige, wie Gott seine Versprechen wahr mache. Simeon habe Geduld, Vertrauen und Glauben gehabt — Tugenden, die in dieser unruhigen Welt oft vergessen würden. „Doch Gott handelt, auch wenn wir ihn manchmal nicht sofort erkennen. Jesus ist das Licht, das nicht nur Simeon, sondern allen Menschen Frieden und Heil bringt!“, so der Geistliche weiter.
Blasiussegen wurde gespendet
Zugleich sei diese Szene ein Aufruf, die Augen zu öffnen: Wie Simeon sei jede und jeder eingeladen, in den kleinen und scheinbar unscheinbaren Dingen Gottes Wirken zu entdecken. „Der Retter kommt oft nicht in Pracht und Herrlichkeit, sondern in Demut und Einfachheit. Lasst uns — wie Simeon es tat — vertrauen, geduldig warten und Gottes Licht in unser Leben lassen. Denn sein Heil ist nicht fern es ist mitten unter uns, wenn wir es nur sehen wollen!“, ermunterte Pater Jipson die Gottesdienstgemeinde. Die sich an das Glaubensbekenntnis anschließenden Fürbitten (wie zuvor die Lesung aus dem Buch Maleachi) trug Lektor Ulrich Altmann vor. Matthias Maier unterstützte den Zelebranten bei der Kommunionausteilung. Zum Schluss der Eucharistiefeier spendete der Pfarrvikar den allgemeinen Schlusssegen, bevor er allen, die zu ihm nach vorne kommen wollten, auch einzeln den Blasiussegen zusprach. Währenddessen spielte Organistin Lydia Schropp, die den gesamten Sonntagsgottesdienst musikalisch gestaltet hatte, passende Stücke an der neuen elektronischen Kirchenorgel.
Wissenswertes zum Heiligen Blasius
Der Heilige Blasius, der zu den vierzehn Nothelfern zählt und dessen Fest am 3. Februar gefeiert wurde, war der Überlieferung nach Bischof von Sebaste in Kleinasien und erlitt 316 das Martyrium. Die bekannteste Erzählung über Blasius berichtet, wie er während seiner Gefangenschaft in einem römischen Gefängnis einem jungen Mann, der an einer Fischgräte zu ersticken drohte, das Leben rettete. Deshalb erteilt die Kirche den Blasiussegen zum Schutz gegen Halskrankheiten und alles andere Böse. Die Katholiken vertrauen gläubig darauf, dass Gott den erlösungsbedürftigen Menschen sein Heil zusagt, gerade auch für das leibliche Wohlergehen. Dass der Blasiussegen gespendet wird, ist seit dem 17. Jahrhundert nachgewiesen.