Gottesdienst

Nicht nur bei Halskrankheiten – Blasiussegen

Pfarrverband Eichendorf am 05.02.2024

2024 02 04 Blasiussegen Eichendorf Domdekan Hans Bauernfeind UA 61

Am Sonntag, 4. Februar 2024, feierte Domdekan Dr. Hans Bauernfeind aus Passau - als Aushilfe für Pater Joshy, der am 8. Februar 2024 wieder von seinem Heimaturlaub in den Pfarrverband Eichendorf zurückkehren wird - in der Pfarrkirche St. Martin den Gottesdienst - auch zu Ehren des Heiligen Blasius.

Nach­dem er die Fro­he Bot­schaft ver­kün­det hat­te, erin­ner­te sich der Geist­li­che, der 1989 zum Pries­ter geweiht wor­den war und den Eichen­dor­fern auch als ihr Bischöf­li­cher Visi­ta­tor bekannt ist, zu Beginn sei­ner Pre­digt an einen Lehr­film zum The­ma Land­wirt­schaft, den er mit sei­nen dama­li­gen Mit­schü­lern wäh­rend des Grund­schul­un­ter­richts ange­schaut hat­te. Ihm blieb beson­ders eine Sze­ne in Erin­ne­rung, in der ein Mann wäh­rend der Mäh­ar­bei­ten das Glo­cken­läu­ten in der Fer­ne hör­te, den Hut abnahm, den Kopf senk­te und ein Gebet sprach. Dann setz­te er sich den Hut wie­der auf und fuhr mit sei­ner Arbeit fort. Ist das heu­te noch denk­bar? Gibt es das heu­te auch noch, dass jemand den All­tag unter­bricht, inne­hält und betet, wenn die Glo­cken zum Gebet rufen?“, frag­te Hans Bau­ern­feind sei­ne Zuhörer.

Jesus lässt durch Heilungen das Reich Gottes erfahrbar werden

In sei­ner Aus­le­gung des Tages­evan­ge­li­ums zeig­te der Lei­ter der Haupt­ab­tei­lung Seel­sor­ge und Evan­ge­li­sie­rung im Bis­tum Pas­sau auf, dass das, was die­ser Land­wirt vor Jahr­zehn­ten getan hat, sein Vor­bild in der Fro­hen Bot­schaft fin­det. Jesus hat Petrus‘ fieb­ri­ge Schwie­ger­mut­ter und ande­re, die krank waren, geheilt sowie vie­le Men­schen von ihren Dämo­nen befreit, also von all dem, was sie unru­hig und explo­siv, für ande­re Men­schen befremd­lich, sogar furcht­ein­flö­ßend und für sie selbst uner­träg­lich mach­te. Nach die­sem anstren­gen­den Tag hat sich Jesus eine Aus­zeit genom­men. Er hat sich schla­fen gelegt und ist früh­mor­gens, als es noch dun­kel war, auf­ge­stan­den und an einen ein­sa­men Ort gegan­gen, um zu beten. Heu­te wür­de man viel­leicht sagen, Jesus hat sich um die work-life-balan­ce geküm­mert, also um das aus­ge­wo­ge­ne Neben­ein­an­der von Arbeit und erhol­sa­mer Lebens­ent­fal­tung. Aber Jesus ist es dabei um mehr gegan­gen. Jesus zog sich zurück, um sei­ne Gemein­schaft mit dem Vater im Him­mel erhol­sam und auf­rich­tend zu erfah­ren, sich — bild­lich gespro­chen — bei ihm anzu­leh­nen und zu spü­ren, dass sein Vater im Him­mel und er — zusam­men mit dem Hei­li­gen Geist — an einem Strang zie­hen und gemein­sam allen, die zu ihm kom­men, das Reich Got­tes erfah­ren las­sen!“, so Hans Bauernfeind.

„Das Reich Gottes hat dort begonnen, wo wir so handeln wie Jesus!“

So könn­ten Exer­zi­ti­en im All­tag, Ein­kehr­ta­ge, Got­tes­diens­te und vie­le Arten inne­zu­hal­ten — wie z. B. den Hut abzu­neh­men und das Haupt zu sen­ken — Aus­druck dafür sein, dass jeder Gläu­bi­ge — wie Jesus — gott­ver­bun­den im Dasein leben kön­ne. Das Reich Got­tes hat dort begon­nen, wo wir uns trau­en, so zu han­deln wie Jesus!“, schloß Hans Bau­ern­feind sei­ne Pre­digt. Zum Schluss der Eucha­ris­tie­fei­er spen­de­te der Pas­sau­er Dom­de­kan den all­ge­mei­nen Schluss­se­gen, bevor er allen, die zu ihm nach vor­ne kom­men woll­ten, auch ein­zeln den Bla­si­us­segen zusprach. Wäh­rend­des­sen spiel­te Orga­nis­tin Lydia Schropp, die den gesam­ten Sonn­tags­got­tes­dienst musi­ka­lisch gestal­tet hat­te, pas­sen­de Stü­cke an der Orgel.

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Übrigens:

Der Hei­li­ge Bla­si­us, der zu den vier­zehn Not­hel­fern zählt, war der Über­lie­fe­rung nach Bischof von Sebas­te in Klein­asi­en und erlitt 316 das Mar­ty­ri­um. Die bekann­tes­te Erzäh­lung über Bla­si­us berich­tet, wie er wäh­rend sei­ner Gefan­gen­schaft in einem römi­schen Gefäng­nis einem jun­gen Mann, der an einer Fisch­grä­te zu ersti­cken droh­te, das Leben ret­te­te. Des­halb erteilt die Kir­che den Bla­si­us­segen zum Schutz gegen Hals­krank­hei­ten und alles ande­re Böse. Die Katho­li­ken ver­trau­en gläu­big dar­auf, dass Gott den erlö­sungs­be­dürf­ti­gen Men­schen sein Heil zusagt, gera­de auch für das leib­li­che Wohl­erge­hen. Dass der Bla­si­us­segen gespen­det wird, ist seit dem 17. Jahr­hun­dert nachgewiesen.

Bericht und Fotos: Ste­pha­nie Altmann

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