Gottesdienst

Wenn der Glaube Wurzeln schlägt

Pfarrverband Eichendorf am 08.07.2024

2024 07 07 Sonntagspredigt Pater Joshy Zimmerpflanze Baum mit Wurzeln Unglaube der Glaeubigen

So mancher der Gottesdienstbesucher staunte am vergangenen Sonntag (07.07.2024) nicht schlecht, als die Eichendorfer Oberministrantin Magdalena Brunner dem Eichendorfer Pfarradministrator Pater Joshy während seiner Predigt am Ambo eine Grünlilie samt Blumentopf in die Hand drückte.

Kurz zuvor hat­te der Geist­li­che beim Hei­li­gen Amt in der Pfarr­kir­che St. Mar­tin das Evan­ge­li­um vom 14. Sonn­tag im Jah­res­kreis ver­kün­det: Jesus kam — nach­dem er anders­wo schon vie­le Zei­chen und Wun­der getan hat­te — zurück in sein Hei­mat­dorf Naza­ret. Am Sab­bat ging er mit sei­nen Jün­gern in die dor­ti­ge Syn­ago­ge und die Dorf­be­völ­ke­rung — lau­ter prak­ti­zie­ren­de reli­giö­se Men­schen — lausch­te sei­nen Wor­ten, als er aus der der Buchrol­le des Pro­phe­ten Jesa­ja vor­las und dann mit sei­ner Aus­le­gung begann. Es scheint ein altes Pro­blem zu sein: Der Unglau­be der Gläu­bi­gen!“, star­te­te Pater Jos­hy sei­ne Anspra­che. Sie gin­gen in die Syn­ago­ge, nah­men an den Got­tes­diens­ten teil und bete­ten, sie hör­ten Jesus zu, waren auch erstaunt über die Bot­schaft, die er ihnen ver­kün­de­te, aber ange­nom­men haben sie sei­ne Bot­schaft nicht. Damals wie heu­te ein Pro­blem!“, fuhr er fort.

Der Glaube soll tief und verwurzelt werden

Der Glau­be braucht tie­fe Wur­zeln, die zur Quel­le wach­sen. Der Glau­be gleicht einem Baum mit Blät­tern und Wur­zel­werk. Ohne Wur­zeln gleicht er einer Zim­mer­pflan­ze. Eine Zim­mer­pflan­ze — wie die­se Grün­li­lie in ihrem Topf — kann kei­ne Wur­zeln zur Quel­le des Was­sers aus­bil­den. Sie ist von ihr abge­schnit­ten. Eine Zim­mer­pflan­ze muss immer von außen begos­sen wer­den und kann sich nicht mit Regen­was­ser von oben und Grund­was­ser aus der Tie­fe ernäh­ren!“, erklär­te der Geist­li­che recht prak­tisch. Ein Baum dage­gen bil­de sei­ne Wur­zeln in die Tie­fe, ernäh­re sich durch sei­ne Wur­zeln. Je tie­fer sei­ne Wur­zeln, des­to kräf­ti­ger wer­de der Baum wach­sen. Je tie­fer sei­ne Wur­zeln, des­to kräf­ti­ger wür­de der Baum ste­hen gegen die Dür­re und gegen den Wind. Wie ein Baum sol­le auch der Glau­be an Gott in die Tie­fe wach­sen. Zum Nach­den­ken stel­le ich Euch heu­te die Fra­ge: Ist Dein Glau­be eine Zim­mer­pflan­ze mit vie­len Blät­tern oder ist Dein Glau­be ein Baum mit tie­fen Wur­zeln?“, ende­te Pater Jos­hy sei­ne Pre­digt und gab sich und den Got­tes­dienst­be­su­chern bewusst eine län­ge­re Zeit der Stil­le, um der Fra­ge nach­for­schen zu kön­nen. Lydia Schropp, die den Got­tes­dienst musi­ka­lisch gestal­te­te, spiel­te im Anschluss an die Spen­dung der Kom­mu­ni­on — anstel­le eines Dank­lie­des mit Volks­ge­sang — an der Orgel Johann Sebas­ti­an Bachs medi­ta­ti­ves Jesus blei­bet mei­ne Freu­de“. Nach­dem der Zele­brant nach dem Gebet zum Wet­ter­se­gen den Schluss­se­gen spen­de­te und den Gläu­bi­gen einen schö­nen Sonn­tag wünsch­te, mach­te er sich dazu auf, auch der neu eröff­ne­ten Begeg­nungs­stät­te des Turn- und Sport­ver­eins Eichen­dorf in der Platt­lin­ger Stra­ße den kirch­li­chen Segen zuzusprechen.

Bericht und Foto: Ulrich Altmann

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