Für den vergangenen Freitag (17.05.2024) hatte der Wetterbericht Dauerregen prophezeit. Aber das schreckt einen richtigen „Altötting-Geher“ offensichtlich nicht ab. Schließlich gilt es, zur traditionellen Wallfahrt am Pfingstwochenende in den oberbayerischen Gnadenort, der Mutter des Erlösers die Ehre zu erweisen, ihr seine Anliegen zu bringen oder ihr für eine Gebetserhörung zu danken.
Und so hat sich schon in aller Herrgotts Frühe — um 4.30 Uhr — eine große Menge von Wallfahrern zur Messfeier in der Eichendorfer Pfarrkirche St. Martin eingefunden. Der Eichendorfer Pfarradministrator Pater Joshy begrüßte alle Wallfahrer dazu ganz herzlich und feierte gemeinsam mit ihnen Gottesdienst, ganz besonders auch für die verstorbenen Mitglieder des Wallfahrervereins, der — heuer unter bewährter Federführung von 1. Vorsitzendem Sepp Winnerl — zum nunmehr 67. Mal die Wallfahrt organisiert und durchführt. Zusammen mit stellvertretendem Vorsitzenden Alois Breitschopf und Wallfahrervereinsmitglied Stefan Hötzinger, die auch beim Anstimmen halfen, hatte der Geistliche passende Lieder ausgesucht. Die Lesung aus der Apostelgeschichte trug Bettina Scheuer, die Schriftführerin des Vereins, vor. Dann verkündete der Zelebrant das Tagesevangelium, in der Jesus seinen Jünger Simon Petrus am See Tiberias aufträgt, ihm nachzufolgen. Die anschließenden Fürbitten übernahm Alois Breitschopf.
Auf zur schwarzen Madonna von Altötting
Nach der Eucharistiefeier, dem Lied „Maria, breit den Mantel aus“ und der Spendung des Schlusssegens sprach Sepp Winnerl, der sich sichtlich sehr über die zahlreiche Beteiligung freute, sein Grußwort, ehe sich der von ihm zusammen mit Kreuzträgerin Christine Anzengruber und Standartenträger Hans Schott angeführte Pilgerzug in Dreiherreihen formierte. Von der Mariensäule am Marktplatz setzte sich der Zug in Bewegung — begleitet von zwei Pilgerfahrzeugen und dem Geläut der Kirchenglocken, die Carolin Altmann vom Mesnerteam in Gang setzte. Als Vorbeter fungierte in gewohnter Weise Alois Breitschopf, dessen im Dialog mit den Pilgern gesprochenen Gebete — auch Dank der Rucksacklautsprecheranlage, die Sebastian Albert aufgeschnallt hatte — das Marktinnere erfüllten.
Gräfin Monica grüßte die Pilger in Adldorf
So ging es bei nachlassendem Regen in der Morgendämmerung die Landauer Straße entlang, vorbei am Marienheim, Richtung Adldorf, wo Monica Gräfin von Arco auf Valley auch dieses Jahr vom Balkon des gräflichen Schlosses aus den Wallfahrern, die ihren Gruß freudig erwiderten, herzlich zuwinkte und ihnen ihre Gebetsanliegen mit auf den Weg zur Madonna gab. Neben Pater Joshy war unter anderem auch Pater Nobi Parakkadan aus dem Pfarrverband Wallerfing-Ramsdorf, der vormals als Pfarrvikar in Eichendorf wirkte, unter den Pilgern. In Indersbach, Arnstorf, Kleinmünchen, Wilhelmshöhe, Eggenfelden und Mitterskirchen wurden im Laufe des ersten Wallfahrtstages Pausen eingelegt, bevor die Pilger gegen Abend in Reischach eintrafen, wo die Marienverehrer im Reischacher Hof bzw. privat ihre Quartiere zur Übernachtung bezogen.
Bericht und Fotos: Stephanie Altmann