
Im Januar brachen 38 Reiseteilnehmer zu einer vierzehntägigen Studienreise nach Indien auf, die von Pater Joshy begleitet wurde. Beginnend mit dem Reisesegen, den Pater Joshy erteilte und nach einem ganzen Tag der Anreise traf die Gruppe in Delhi, der Hauptstadt Indiens, ein.
Dort wurden die Besucher freundlich mit einem Blumenkranz empfangen. Im Anschluss daran wurden als erstes gleich zwei Tempel besichtigt, die beide über eine außergewöhnliche Bauweise und großes bildhauerisches Können verfügen. Danach konnte das Hotel bezogen und zum ersten Mal indisches Essen genossen werden. Die nächsten Tage waren gefüllt mit Besichtigungen von Tempelanlagen – Bauten von großartiger Architektur und unbeschreiblichen Ausschmückungen. So wurden u.a. der Citypalast in Jaipur besucht, der aus rotem Sandstein gebaut ist und der Stadt den Namen „Pink City“ verleiht. In der Nähe des Palastes liegt der Jantar Mantar, ein steinernes Observatorium, dazu gehört auch die größte Sonnenuhr der Welt, die die Zeit auf zwei Sekunden genau misst. Äußerst beeindruckend war auch der Stufenbrunnen, Chand Baori genannt. Es ist seine Bauweise, die ihn so einmalig erscheinen lässt. 3500 in Stein gehauene Stufen führen 20 Meter in die Tiefe, jede Seite des quadratischen Monuments misst 35 Meter. Während der Busfahrten erklärte der Reiseführer allerhand Wissenswertes über dieses vielseitige Land. Den Höhepunkt der Besichtigungen in Nordindien bildete das Taj Mahal, der teuerste Liebesbeweis aller Zeiten, das der damalige Großmogul für seine verstorbene Frau in nur 17 Jahren erbauen ließ. Zur Einstimmung darauf besuchte die Gruppe am Abend zuvor ein Theater, in dem die Geschichte des Großmoguls und seiner Frau musicalartig aufgeführt wurde. Die typische Musik, dazu die prächtigen Kostüme und die perfekten Tänze verzauberten die Theaterbesucher.
Vom Norden in den Süden Indiens
Nach dem Besuch des Mausoleums und auch des Fort Agra begab sich die Reisegruppe in den Süden des Landes nach Cochin, in dem sie hochsommerliche Temperaturen vorfand. Auch hier wartete ein vielseitiges Programm, u. a. wurde eine Teeplantage besichtigt, ergänzend die dazugehörige Fabrik, in der die Teeblätter weiter verarbeitet werden. In Thekkady wurde eine Gewürzplantage wurde besucht. Im angeschlossenen Gewürzladen konnten die Besucher nach ausgiebiger Beratung die Gewürze direkt vor Ort einkaufen. Natürlich stattete man dem Heiligen Thomas, dem ersten Heiligen des Landes, einen Besuch in Palayur ab. Es heißt, dass der Apostel an dieser Stelle in Indien ankam. Ihm zu Ehren wurde genau hier eine Kirche erbaut, die dem Petersdom in Rom nachempfunden ist. Ebenfalls wurde das Grab der Heiligen Alphonsa in Bharananganam besucht. Gerade als die Gruppe dort ankam, setzte sich eine sehenswerte Prozession in Gang zu Ehren der Heiligen, deren Patrozinium an diesem Tag gefeiert wurde. Es bot sich ein buntes Farbenspiel, denn die Menschen trugen prächtige Kleider in allen Farben, dazu passende Schirme, eine landestypische Trommlergruppe führte die Prozession an.

Auf Elefanten geritten
Natürlich darf bei einer Reise nach Indien eine Ayurveda-Massage nicht fehlen. Im Anschluss daran konnte man auf einem Elefanten ein Stück durch den Wald reiten, was ein besonderes Erlebnis darstellte. Auch wurde eine Elefantenstation besucht, bei der Elefanten gepflegt, aber auch trainiert werden für die täglichen Tempelrituale. Es handelt sich hier um eines der größten Elefantenschutzgebiete Indiens. Desweiteren wurde eine Bootssafari im Periyar Nationalpark unternommen. Hier konnten neben Wasservögeln, kleinen Affen und Rindern mit weißen Beinen auch eine Herde Elefanten beim morgendlichen Bad beobachtet werden. Ein Highlight in Südindien war sicherlich der Besuch in Alleppey, wo die Reiseteilnehmer eine ausgedehnte Fahrt auf einem Hausboot durch die Backwaters von Kerala unternahmen. Die Backwaters sind ein verzweigtes Wasserstraßennetz im Hinterland der Malabarküste. Die Ufer sind gesäumt von Kokospalmen, dazwischen liegen riesige Reisfelder, aber auch Lagunen, die der Tierwelt einzigartigen Lebensraum bieten. Natürlich spielt auch der Fischfang hier eine tragende Rolle. Abend begab sich die Gruppe an den Strand von Cochin, wo – ebenfalls bei einer Bootsfahrt – der Sonnenuntergang beobachtet werden konnte.
Zum Abschluss wurde ein Fischerdorf besucht
Nach diesen ereignisreichen Tagen tat ein programmfreier Tag der Gruppe ganz gut, zumal sie in einem paradiesischen Hotel untergebracht war. Hier ist der längste Swimmingpool Indiens angelegt und die hochsommerlichen Temperaturen luden schon vor dem Frühstück zum Baden ein. Auch konnte auf eigene Faust die Ortschaft erkundet werden, was einige Besucher auch ausführten. Als Abschluss der Studienreise wurde noch das Fischerdorf Kumbalangi besucht. Der idyllische Ort ist das erste Eco-Tourismus-Feriendorf in Indien. Hier wird alte Handwerkskunst gekonnt vorgeführt. Als Abschluss gab es dort ein vorzügliches Mittagessen. Anderntags standen die Reiseteilnehmer sehr früh auf, um die Heimreise anzutreten, die reibungslos klappte. Etwas erschöpft, aber voller Eindrücke und überglücklich kam die Gruppe spät abends in Eichendorf und in den jeweiligen Heimatorten an.
Bericht und Fotos: Johanna Goldbrunner