
Wer regelmäßig die Nachrichten verfolgt, kennt es: Das Gefühl, dass die Krisen kein Ende nehmen. Doch wie kann man in einer Zeit voller Katastrophen und Leid trotzdem Weihnachten feiern? Die diesjährige Weihnachtsbotschaft von Pater Joshy zeugt von der christlichen Hoffnung, dass an Weihnachten Licht ins Dunkel der Welt kommt.
Liebe Weihnachtsgemeinde,
wir feiern Weihnachten in einer Zeit die Tag für Tag von dunklen Mächten bedroht wird. Durch Kriege, Konflikte und durch die drohenden Klimakatastrophen wird und bleibt unsere Welt noch dunkler. Dazu auch die ganz persönlichen Dunkelheiten unseres Lebens: Krankheit, Depression, Burn-Out, Selbstzweifel, Beziehungskrisen, Trennungen, Tod und Trauer. Wir bleiben mehr und mehr von der Dunkelheit umhüllt. Und oft verlieren wir unseren Glauben an das Gute, an Hoffnung und an das Licht.
„Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt.”
Darum ist es wichtig, dass wir Weihnachten feiern. Das Weihnachtsfest führt uns zur Krippe – zum Gottes-Licht in einem kleinen Kind. Da das Kind das Licht ist, ist um dieses Kind herum alles hell. In seinem leuchtenden Licht sehen wir Josef und Maria, Hirten und die Tiere, die Krippe und Futter, Sterndeuter und Sternen.
Das ist unsere Hoffnung, wenn wir Weihnachten feiern: In Jesus haben wir das Licht. Weil dieses Licht „Immanuel“ — ein „Gott mit uns“ — ist, lebt ER mit uns und weil er mit uns lebt, sind wir nicht vereinsamt hineingeworfen in Finsternis und Todesschatten. Weil ER mit uns lebt, ist keine Finsternis mehr ohne Licht, keine Last und Einsamkeit ohne Begleitung und Führung.
Licht ins Dunkel unseres Lebens lassen
Wenn wir durch sein Licht unser Leben leuchten lassen, dort wo es durch Kummer, Krankheit und Leid dunkler geworden ist, dann wird es dort hell. Wenn die Menschen die Welt durch sein Licht erblicken, wird es wahr werden, was die Chöre der Engel gesungen haben: Friede bei den Menschen. Wenn voll bedeckte Tische mit Gänsebraten, Plätzchen und Glühwein den Blick für’s Jesuskind in der einfachen Krippe nicht ablenken, wird es auch ohne hunderte Lichter am Christbaum im Wohnzimmer hell. Wenn wir unser Herz aufmachen für das Göttliche Licht, mit der gleichen Begeisterung, wie wir die Geschenke auspacken, dann wird ER jede Dunkelheit der Unzufriedenheit aus unserm Herzen vertreiben.
Wir können zum Weihnachtslicht werden
Liebe Gemeinde,
und das ist die Hoffnungsbotschaft von Weihnachten: Wo wir ihn, Jesus Christus, das Licht der Welt, in unser Leben leuchten lassen, da strahlen wir selbst auf und werden zum Licht in der finsteren Welt. Möge das heutige Weihnachtsfest uns helfen, ausgeblasenen Hoffnungslichter unseres Lebens durch sein Licht wieder anzuzünden. Möge die heutige Feier seiner Geburt uns mit seinem Licht anstecken, damit wir wie eine Lichterkette am Christbaum, unsere dunkle Welt ein wenig heller machen können. Möge die Welt durch dich und durch mich weihnachtlich werden, heller werden. Dann können wir einander wünschen: Frohe Weihnachten.
P. Joshy Kanjirathamkunnel MI