"Stern der Hoffnung wird er genannt, wir sind die drei aus dem Morgenland." Mit diesem Ruf zogen in Eichendorf am Dienstag, den 03. Januar 18 Ministrantinnen und Ministranten los, um als Sternsinger Spenden für bedürftige Kinder zu sammeln.
Das Dreikönigssingen hat eine lange Tradition in Mitteleuropa. Es geht auf die Erwähnung von Weisen oder Sterndeutern im Matthäusevangelium zurück. Das Grab dieser, später als Könige gedeuteten Sterndeuter, wird im Kölner Dom verehrt. Seit dem 16. Jahrhundert ist der Brauch des Sternsingens in Bayern bezeugt. Die als Könige verkleideten Kinder und Jugendlichen bringen dabei den Segen Gottes in die Häuser. Sie schreiben die Segensbitte C+M+B an die Haustüren, das steht für “Christus mansionem benedicat” (= Christus segne dieses Haus).
Zeichen für Hoffnung und Solidarität
Da das Dreikönigssingen in den vergangenen beiden Jahren aufgrund der Coronabeschränkungen nicht möglich war, war die Freude bei den Kindern und Jugendlichen, wieder als Sternsinger losziehen zu dürfen, besonders groß. Nachdem sie von Mesnerin Paula Schachtl, Oberministrantin Magdalena Brunner und Pater Joshy Kanjirathamkunnel mit prachtvollen Gewändern, Weihrauch, einem Stern und einer Schatztruhe ausgestattet worden waren, machten sich die Messdiener auf den Weg. Die Sternsinger waren sich einig, dass es in diesem Jahr angesichts des Krieges in der Ukraine und weltweiter Krisen besonders wichtig sei, ein Zeichen für Hoffnung und Solidarität zu setzen.
Als Stärkung für die fleißige Ministrantenschar bereitete Oberministrantin Magdalena Brunner mit Karin und Anton Nachreiner im Pfarrzentrum Leberkässemmeln vor. Dort konnten sich die Sternsinger zur Mittagszeit aufwärmen und Kräfte für die weitere Aktion sammeln. Nach einem anstrengenden Tag freuten sich die Ministranten über die großzügigen Spenden und Geschenke der Pfarrangehörigen.
Kinderschutz in Indonesien diesjähriger Fokus
Unter dem Motto „Kinder stärken, Kinder schützen – in Indonesien und weltweit“ steht der Kinderschutz im Fokus der Aktion Dreikönigssingen 2023. Weltweit leiden Kinder unter Gewalt. Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass jährlich eine Milliarde Kinder und Jugendliche physischer, sexualisierter oder psychischer Gewalt ausgesetzt sind – das ist jedes zweite Kind. In Asien, der Schwerpunktregion der Sternsingeraktion 2023, zeigt das Beispiel der ALIT-Stiftung in Indonesien, wie mit Hilfe der Sternsinger Kinderschutz und Kinderpartizipation gefördert werden. Seit mehr als zwanzig Jahren unterstützt ALIT an mehreren Standorten Kinder, die aus unterschiedlichen Gründen gefährdet sind oder Opfer von Gewalt wurden. In von ALIT organisierten Präventionskursen lernen junge Menschen, was sie stark macht: Zusammenhalt, Freundschaften, zuverlässige Beziehungen und respektvolle Kommunikation.