Freudestrahlend trat Pfarrvikar Pater Joshy, nachdem er kurz zuvor in der gut besuchten Pfarrkirche St. Martinus den Anwesenden zum Schluss des Gottesdienstes am 4. Adventsonntag (22.12.2024) den Segen gespendet hatte, nochmals an den Ambo. Als er nach Eichendorf gekommen sei, habe er sich immer wieder anhören müssen, dass man in der Eichendorfer Pfarrkirche nichts höre, bis er es schließlich selber nicht mehr hören konnte.
Das lag zum einen an der Mikrofon- und Lautsprecheranlage, die anlässlich der im Jahre 2017 abgeschlossenen Renovierung des Kircheninnenraumes eingebaut worden war, und zum anderen an der in die Jahre gekommenen elektronischen Kirchenorgel, deren Bauteile sich Schritt für Schritt funktionell verabschiedeten, für die es aber keinen Ersatz mehr zu kaufen gab. Das ging soweit, dass Pater Joshys Vorgänger sich genötigt sah, zur Erinnerung für die Organisten eine Haftnotiz mit dem Wortlaut „Bei Brandgeruch ausschalten und Pfarramt verständigen!“ über dem Manuale der alten Kirchenorgel anzubringen. Doch damit sei jetzt „Gott sei Dank!“ Schluss, verkündete der jetzige Eichendorfer Pfarrvikar. Die heuer neu installierte Lautsprecher- und Mikrofonanlage lässt keine Wünsche offen. Sogar Gottesdienstbesucher, die bislang akustisch kaum etwas verstehen konnten, schwärmen von der klanglichen Präzision der technischen Neuerung, die den Haushalt der Pfarrkirchenstiftung Eichendorf mit einem Eigenanteil von 5.000 EUR belastet hat.
Ein Jahr voller Investitionen
Schließlich wurde Mitte November 2024 damit begonnen, die bisherige elektronische Orgel, die über 40 Jahre alt und seit über einem Jahr nicht mehr spielbar war, abzubauen und abzutransportieren. Im vergangenen Jahr musste bei den Gottesdiensten auf ein Leihgerät zurückgegriffen werden, für das natürlich Miete zu bezahlen war. Den größten Anteil bei der Anschaffung der neuen „Königin der Instrumente“, die sich nun seit dem Gedenktag der Heiligen Elisabeth (19.11.2024) — vom Team des Orgelhauses im Stiftland fertig installiert — in der Pfarrkirche St. Martinus befindet und den Zuhörern zur Ehre Gottes ein echtes Hörerlebnis bietet, muss natürlich die Pfarrei Eichendorf selbst tragen, was mit 20.000 EUR zu Buche schlägt. Umso erfreulicher ist es, dass der Musikalische Verein, der bei den vom Chor gestalteten Gottesdiensten von der Orgel begleitet wird und sich deswegen sehr über das neue Instrument freut, einen Beitrag dazu leistet. Auf Initiative der Vorsitzenden Hildegard Hagenburger hat der Verein beschlossen, die beim Adventsingen 2024 gesammelten Spenden komplett an die Pfarrei Eichendorf weiterzugeben.
2.205 EUR für Orgel gespendet
So konnte Hildegard Hagenburger, die auch Mitglied der Eichendorfer Kirchenverwaltung ist, am vergangenen Sonntag einen Scheck über 2.205 EUR übergeben, für den sich Pater Joshy bei ihr, dem Musikalischen Verein, allen Mitwirkenden des Adventsingens und allen Konzertbesuchern herzlich bedankte. Einen weiteren Dank sprach Pater Joshy bei dieser Gelegenheit auch allen anderen Spendern aus, die mit ihrer Gabe die notwendigen Projekte der Pfarrei großzügig unterstützen. Denn die Pfarrkirchenstiftung brauche das Geld dringend. Denn nächstes Jahres wird die Renovierung des Daches der Pfarrkirche St. Martinus weitergeführt und dafür müsse die Pfarrei selbst über 300.000 EUR aufbringen. „Aber der liebe Gott wird uns dabei schon helfen!“, wandte Pater Joshy seinen Blick — möglicherweise schon die nächste Baustelle und den Heiligen Stephanus (Apg 7,56) im Kopf — strahlend nach oben und dann zu den Gläubigen, die dem Musikalischen Verein und allen anderen Geldgebern einen großen Applaus spendierten.
Bericht und Fotos: Ulrich Altmann