Am Karfreitag, 29.03.2024, fand in der Pfarrkirche St. Martin – in Fortsetzung des ersten Teils der Liturgie der „Heilige Drei Tage“, die am Gründonnerstag ihren Auftakt nahm - die Feier vom Leiden und Sterben Christi statt. Gemeindereferentin Gertraud Dickgießer und ihr Team hatten den Gottesdienst, der besonders auf Kinder zugeschnitten worden war, zusammen mit vielen Kindern und Jugendlichen gestaltet.
Lektor Franz Ratzisberger hatte der Gottesdienstversammlung einleitend noch einmal aufgezeigt, wie nahe der Jubel vom Palmsonntag und das fordernde „Kreuzige ihn!“ beieinander liegen, ehe die Gemeindereferentin mit den Ministranten in aller Stille in das Gotteshaus einzog. Nach dem Eröffnungsgebet führten Luisa Sicheneder und Jenny Steinhuber mit Gedanken zur alttestamentlichen Lesung aus dem Buch Jesaja hin. Die Passion nach Johannes in einer besonders kindgerechten Fassung wurde – auf einzelne Sprecherrollen verteilt – von Mesnerin Stephanie Altmann sowie verschiedenen Kindern und Jugendlichen verkündet.
„Seht das Holz des Kreuzes!“
Oberministrantin Jana Brunner blies nach den einzelnen Passagen der Leidensgeschichte je eine der fünf brennenden Kerzen aus, die auf dem Altar aufgebaut waren. Die fünfte Kerze erlosch, nachdem Jesus sein „Es ist vollbracht!“ gesprochen und seinen Geist ausgehaucht hatte. Gertraud Dickgießer schloß sich mit meditativen Gedanken an, ehe einige Kinder und Jugendliche die großen Fürbitten vor Gott brachten. Zur Kreuzverehrung brachten die Ministrantinnen das verhüllte Kreuz mit dem Korpus des Gekreuzigten zu den Altarstufen, wo es — gesanglich begleitet — in drei Schritten enthüllt wurde. Zur Anbetung waren die Kinder eingeladen, Symbole vor das Kreuz zu legen: eine Dornenkrone, ein schwarzes Tuch, ein Bild mit Tränen, große Steine, brennende Kerzen und frische Blumen. Dann durften auch die Erwachsenen dem Gekreuzigten die Ehre erweisen.
Anschließend betete die Gottesdienstgemeinschaft gemeinsam das Vaterunser, bevor nach dem Schlussgebet das — nach der Ölbergandacht am Vortrag vor dem Sebastiani-Seitenaltar aufgebaute — Heilige Grab geöffnet und die Kerzen dort entzündet wurden. Besonders die Kinder staunten, als sie den Leichnam Jesu mit den Wundmalen an der Seite und an den Händen und Füßen sahen, der von zwei römischen Soldaten bewacht wurde. Außerdem knien zwei Engel anbetend vor der Grabeshöhle, die von farbigen Lichtern umsäumt ist. Der zweite Teil der Liturgie der „Heiligen Drei Tage“ endete mit einem Auszug in aller Stille. Die stimmungsvolle musikalische Gestaltung der Karfreitagsliturgie hatte die Frauenschola unter der Leitung von Lydia Schropp übernommen.