Zu Beginn des Gottesdienstes wies Pater Joshy darauf hin, dass die Gottesmutter Maria das Kraut sei, das Gott in die Welt gesät habe, damit die Menschheit wieder heil werden könne. Wie schon bei der Messfeier am vergangenen Sonntag war einigen der anwesenden Gläubigen positiv aufgefallen, dass die Mikrofonanlage in der Pfarrkirche am Wochenende neu eingestellt worden war und dies zu einer wesentlichen Verbesserung führte.
„Eine Frau, mit der Sonne bekleidet“
In der Lesung aus dem Buch der Offenbarung, die Hans Maier nach den Kyrierufen, dem Gloria und dem Tagesgebet vortrug, schildert der Autor, wie in der Vision, die er empfängt, große Zeichen am Himmel sichtbar werden; dabei auch das einer Frau, die mit der Sonne bekleidet war, den Mond unter ihren Füßen und einen Kranz von zwölf Sternen auf ihrem Haupt. Eine Statue dieser Frau findet sich am Eichendorfer Marienaltar wieder. Anschließend verkündete Pater Joshy das Lukasevangelium: Maria besucht ihre Cousine Elisabeth und stimmt dort das so genannte Magnificat an.
„Jeder kann zum Gotteskraut werden!“
In seiner Predigt machte der Zelebrant auf die Bedeutung der Heilkräuter aufmerksam; bereits Pfarrer Sebastian Kneipp und die Heilige Hildegard von Bingen wussten damit umzugehen. Durch den Sündenfall im Paradiesgarten sei Maria — die neue Eva — durch ihre Bereitschaft, Gottes Plan zu folgen, zum Gotteskraut geworden, das sich letztendlich gegen das Unkraut durchsetzen wird. „Und zu einem solchen Gotteskraut soll jeder von uns werden!“, betonte der Geistliche.
Segnung der Kräuterbuschen
Im Anschluss an die Kommunionfeier segnete der Eichendorfer Pfarradministrator mit Weihrauch und Weihwasser die Kräuterbuschen, die die Gläubigen zum Gottesdienst mitgebracht bzw. vor Beginn der Messfeier vom KDFB Eichendorf gegen eine Spende erworben hatten.
Maria Maier aus Rohrbach hatte zusammen mit Maria Stömmer und Mesnerin Paula Schachtl aus Heimhart am Maier’schen Anwesen gut 100 wohlriechende und schön anzuschauende Buschen gebunden, deren Duft die Pfarrkirche erfüllte. Knapp drei Tage war Maria Maier — die dieses Ehrenamt vor vielen Jahren von Maximiliane Schachtl aus Schwaig „geerbt“ hatte — unterwegs, um die richtigen Kräuter dafür zu sammeln.
Wie die Pflanzen das Wasser zum Wachsen brauchen, so soll das Weihwasser den Katholiken gewissermaßen dabei helfen, im Glauben zu wachsen. So ging Pater Joshy mit dem Borstenwedel und dem Gefäß voller geweihtem Wasser, begleitet von den Ministrantinnen, durch die Reihen und besprengte die Kräuterbuschen und die Anwesenden mit der erfrischenden Flüssigkeit.
Die stimmungsvolle musikalische Gestaltung des Gottesdienstes übernahm die Damenschola mit Lydia Schropp an der Orgel. Nachdem Pater Joshy allen den Segen gespendet hatte, überreichte ihm Hannelore Kitsche-Stadler vom KDFB Eichendorf in der Sakristei den Erlös der Kräuterbuschen-Aktion. Pater Joshy bedankte sich für das Engagement der Damen und die Spende, die für den Blumenschmuck in der Pfarrkirche St. Martin verwendet wird, ganz herzlich.
Übrigens: Maria Maier und Maria Stömmer sind auf der Suche nach noch jüngeren Leuten, die das Ehrenamt das Kräutersammelns und Kräuterbuschenbindens im nächsten Jahr fortführen. Wer sich vorstellen kann, dieses Amt 2024 auszuüben, ist herzlich eingeladen, sich im Pfarrbüro oder direkt bei Pater Joshy zu melden.